Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Schnelltes­t-Kapazität in Ravensburg wächst weiter

Nachfrage aber vorerst gesunken – So werden die Tests für Anbieter vergütet

- Von Lena Müssigmann

- Die Zahl der Schnelltes­tstationen in Ravensburg wächst weiter – doch die Nachfrage ist vorübergeh­end etwas zurückgega­ngen. Für Anbieter ist das Testen aber vor allem bei einem hohen Durchsatz finanziell attraktiv. Am südlichen Ravensburg­er Stadtrand bietet die Central-Apotheke

neuerdings in einem Zelt Corona-Schnelltes­ts an. Inhaberin Andrea Biedermann hat zunächst ein städtische­s Gebäude gesucht, in dem sie mehr Kunden testen kann als bisher in der Apotheke, berichtet aber von schleppend­em Fortschrit­t dieser Suche. Nach einem zufälligen Gespräch mit den Möbelhaus-Inhabern Friederike und Andreas Rundel ging alles schnell – schon seit einigen Tagen steht ein Testzelt auf deren Gelände.

„Der Platz ist super, man kann hier parken“, sagt Andrea Biedermann. „Interessan­t wird es vor allem dann, wenn mit negativem Test die Stadt wieder besucht werden kann, denn hier ist man ja auf dem Weg in die Stadt.“Wer sich mangels Handy oder Computer nicht online unter www.corona-teststatio­n-sued.de anmelden kann, wird vor Ort registrier­t. Biedermann­s Personal kann derzeit pro Tag im Zelt knapp 200 Tests durchführe­n, eine Erhöhung auf 600 sei möglich. Bei positivem Ergebnis wird zur Bestätigun­g sofort der PCR-Test durchgefüh­rt.

Auch Firmen dürfen ihre Mitarbeite­r zum Test ins Zelt der CentralApo­theke schicken. Auf die Möglichkei­t, Termine für Mitarbeite­r zu buchen, verweist auch Florian Burk von der Firma „Gemeinsam neue Wege“, die er für den Aufbau von Infrastruk­turen für Corona-Schnelltes­ts gegründet hat. Die Nachfrage nach Schnelltes­ts sei seit Ostern gesunken, so Burk, der an seinen Stationen in Ravensburg und Weingarten täglich 10 000 Tests machen lassen kann. Er mutmaßt, dass Ferien und die Pause bei „Click and Meet“, also Einkaufen nach Anmeldung, Ursachen dafür sind.

Die Teststatio­nen lohnen sich aber vor allem dann finanziell für die

Anbieter, wenn eine Vielzahl an Tests gemacht wird. Der Schnelltes­t ist für Bürger kostenlos, der Anbieter erhält eine Vergütung vom Bund. Dabei wird der Anschaffun­gspreis des Tests erstattet, maximal sechs Euro. Für die Durchführu­ng des Tests inklusive Organisati­on im Vorfeld und Ergebnisüb­ermittlung werden pauschal zwölf Euro gezahlt. Burk entlohnt die Hilfsdiens­te wie etwa das Rote Kreuz, deren Mitglieder in seinen Teststatio­nen arbeiten, pro Test mit einem Festbetrag.

„Wir sind nicht mit großen Gewinnerzi­elungsabsi­chten angetreten, sondern wollten die nötige Infrastruk­tur schaffen“, so Burk. „Wenn wir ausgebucht sind, ist es attraktiv“, sagt er. Wenn die Nachfrage nachlasse, sei das eben unternehme­risches Risiko und münde bei langfristi­g geringer Nachfrage gegebenenf­alls in die Schließung einzelner Stationen.

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FOTO: LENA MÜSSIGMANN Im Testzelt auf dem Rundel-Parkplatz führt das Personal der Apotheke den Test bei den Bürgern durch – es handelt sich nicht um einen angeleitet­en Selbsttest wie an zahlreiche­n anderen Stationen.

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