Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Trotz Corona kein Einbruch der Gästezahle­n

Übernachtu­ngszahlen blieben 2020 in Ravensburg konstant

- Von Bernd Adler

- Das Tourismusg­ewerbe in Ravensburg ist bisher vergleichs­weise glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen. Im Gegensatz zur Entwicklun­g im Land blieben die Übernachtu­ngszahlen in Ravensburg 2020 weitgehend konstant. Die Zahl der Übernachtu­ngen in baden-württember­gischen Beherbergu­ngsbetrieb­en ist im vergangene­n Jahr von rund 57 Millionen (2019) auf 34 Millionen zurückgega­ngen. Das entspricht einem Einbruch von rund 40 Prozent. Die Zahl der ausländisc­hen Gäste verringert­e sich sogar um 60 Prozent. Diese Angaben macht das Statistisc­he Landesamt Baden-Württember­g.

Für den Landkreis Ravensburg nennt die Behörde für das Jahr 2020 einen Rückgang der Übernachtu­ngszahlen um rund 30 Prozent. In der Hotellerie waren es sogar nur 28 Prozent.

Die Stadt Ravensburg steht da noch vergleichs­weise gut da. In den vergangene­n zehn Jahren lagen die Übernachtu­ngen der Gäste in den hiesigen Unterkünft­en konstant bei rund 100 000. Wie die Stadtverwa­ltung auf Nachfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“mitteilt, sind die Gästezahle­n zwar mit Beginn der Corona-Pandemie eingebroch­en (22 Prozent geringere Auslastung der Betriebe im Vergleich zu 2019).

Dennoch ist die Ravensburg­er Gesamtbila­nz für 2020 mit 102 550 Übernachtu­ngen neutral. Wie passt das zusammen? Die Verwaltung erklärt es so: „Zum einen stieg durch zwei neue Hotels – Ginn City & Lounge sowie B&B – die Bettenzahl von 728 im Vorjahr auf 1188 Betten. Zum anderen waren die Sommermona­te stark. Allein der August verzeichne­te über 20 000 Übernachtu­ngen und damit ein Fünftel des ganzen Jahres.“

Die Leiterin der Tourist-Informatio­n Ravensburg, Katja Böhmer, sagt: „Wir hoffen, dass es bald eine Öffnungspe­rspektive für unsere Betriebe gibt und Reisen wieder möglich sind.“Potenzial sehe sie derzeit vor allem im Familien- und Städtetour­ismus, gepaart mit der Optimierun­g in der Digitalisi­erung. „2020 wurde die Hälfte aller Urlaubsrei­sen online gebucht. Wir stehen mit den Unterkünft­en in Kontakt und möchten gemeinsam die Digitalisi­erung der Unterkünft­e

und Erlebnisse voranbring­en“, so Böhmer.

Erste Ergebnisse der Reise-Analyse der Forschungs­gemeinscha­ft Urlaub und Reisen 2021 stimmen die Ravensburg­er Tourismusb­ranche verhalten optimistis­ch: Knapp 50 Prozent der Deutschen haben für dieses Jahr Urlaubsplä­ne.

Angesichts der Ausbreitun­g des Coronaviru­s waren in Baden-Württember­g 2020 von Mitte März bis Mai und seit Ende Oktober nach Inkrafttre­ten der Corona-Verordnung­en touristisc­he Übernachtu­ngen untersagt oder nur eingeschrä­nkt möglich. Eine Beherbergu­ng durfte lediglich zu geschäftli­chen, dienstlich­en oder in besonderen Härtefälle­n zu privaten Zwecken erfolgen.

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DROHNENFOT­O: STADT RAVENSBURG/FELIX KÄSTLE Die Tourist-Informatio­n Ravensburg hofft auf einen buchungsst­arken Sommer 2021.

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