Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Mengen will noch mehr in den Sattel bringen
Stadtradeln startet Mitte Juli – Diesmal wird ein anderer Zeitraum als bei den Nachbarstädten gewählt
- Für die einen ist es ein knallharter Wettbewerb, für andere der notwendige Schubs zu mehr Bewegung oder ein wichtiger Beitrag, sich im Sinne des Klimawandels drei Wochen lang besonders intensiv mit dem Thema Radfahren zu beschäftigen: Auch in diesem Jahr beteiligt sich die Stadt Mengen an der Aktion Stadtradeln des Klima-Bündnisses. Vom 19. Juli bis 8. August sind alle Mengener, Schul- und Berufspendler und Angehörige Mengener Vereine dazu aufgerufen, kräftig in die Pedale zu treten und Kilometer zu sammeln.
Wie Maik Rautenberg, der bei der Mengener Stadtverwaltung für die Aktion zuständig ist, bestätigt, ist der Zeitraum absichtlich so gelegt worden, dass er in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien beginnt und in die Ferienzeit hineinreicht. „Wir wollten unbedingt die Schulen noch mit dabei haben und gehen davon aus, dass auch in diesem Jahr wieder viele Bürgerinnen und Bürger ihren Urlaub zu Hause verbringen werden“, begründet er die Entscheidung. Außerdem gehe die Stadtverwaltung davon aus, dass angesichts der Corona-Pandemie wohl erst in Richtung Sommer mit Lockerungen zu rechnen sei. „Deshalb war für uns auch der von Sigmaringen und Bad Saulgau vorgeschlagene Zeitraum vom 20. Juni bis 11. Juli noch zu früh“, sagt er. Bad Saulgau habe aber in der Hoffnung, dass das Bächtlefest stattfinden könne, den Mengener Termin abgelehnt. So werde es in diesem Jahr für Mengen keine direkte Konkurrenz mit gleichem Aktionszeitraum in den Nachbarstädten geben. Pfullendorf, Sigmaringen und Bad Saulgau würden hingegen gleichzeitig starten.
„Wir planen coronabedingt auch in diesem Jahr keine Radtouren, Auftaktveranstaltungen oder Aktionen, bei denen viele Menschen zusammenkommen“, sagt Rautenberg. Jedoch werde es in diesem Jahr wieder eine Radschnitzeljagd geben, die sich über den Zeitraum des Stadtradelns hinausziehe. Größere Zusammenkünfte würden durch die Stationen vermieden. Trotzdem sei natürlich erwünscht, dass sich möglichst viele Radler in den Sattel schwingen. Laut Rautenberg sollen Schulen und Betriebe wieder gezielt angesprochen und eingeladen werden. Nicht nur zum Stadtradeln, sondern auch, sich generell zum Thema Radfahren Gedanken
zu machen. Außerdem gebe es bei den Vereinen starke Player und es könnten weitere Vereine ihre Mitglieder motivieren, außerhalb des normalen Trainings beim Stadtradeln mitzumachen. „Durch die bereits starke Motivation vieler begeisterter Teilnehmer haben wir viele Multiplikatoren zur Bewerbung der Aktion“, sagt Rautenberg und schließt damit auch die „Schwäbische Zeitung“ein, die bisher stets mit einem eigenen Team an den Start gegangen ist.
Vorrangiges Ziel der Aktion sei aber nach wie vor, „einen Beitrag für mehr Radförderung, Klimaschutz und Lebensqualität in Mengen zu leisten“. Dass es die Stadt Mengen in der Kategorie unter 10 000 Einwohner/innen jedes Jahr aufs Siegertreppchen geschafft habe (2018: 2. Platz und bester Newcomer, 2019: 1. Platz, 2020: 3. Platz), zeige aber auch, wie gut die Aktion an sich in Mengen ankomme. „Im vergangenen Jahr war die Konkurrenz hoch und unser Zeitraum sehr spät, Althausen hat eine enorme Anzahl an Kilometern zusammengeradelt. Das ist der Wettbewerb, jeder möchte vorne dabei sein und wenn möglich gewinnen, so wie auch wir“, schätzt er die Lage ein.
Ob die vierfache Teilnahme am Stadtradeln sowie weitere Radfördermaßnahmen wie die Radschnitzeljagd oder ein Radcheck sich positiv auf das Radfahrverhalten der Mengener ausgewirkt hat, kann Maik Rautenberg nur schätzen. „Wir können das tatsächliche Maß an Mehr-Radlern nicht messen ohne entsprechende Instrumente. Andere Fahrradkommunen haben tatsächlich Zählstellen für Radler aufgestellt, um die Wirkung der Radfördermaßnahmen wirklich messen und belegen zu können“, sagt er. Letztlich würden sich nicht nur die Fördermaßnahmen auf das Verhalten