Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Nachbarsch­aftshelfer sind trotz Corona 100 000 Stunden im Einsatz

In Zeiten der Pandemie hilft auch das Telefon gegen die Einsamkeit

- ●» www.nachbarsch­aftshilfen -bc-slg.de

- Die katholisch­e Arbeitsgem­einschaft organisier­ter Nachbarsch­aftshilfen, deren Geschäftsf­ührung beim Fachdienst Hilfen im Alter der Caritas Biberach-Saulgau liegt, hat die Einsatzzah­len der 51 Gruppen für das Coronajahr 2020 zusammenge­stellt. Insgesamt haben 60 Einsatzlei­terinnen und ihre 662 Helferinne­n im Landkreis Biberach und im Altkreis Saulgau (Dekanat Saulgau) mehr als 106 000 Einsatzstu­nden im letzten Jahr erbracht.

Von den geleistete­n Stunden der ehrenamtli­chen Helfer profitiert­en rund 1000 Menschen, denen sie Hilfen im Haushalt und soziale Begleitung anbieten. Sie tun das freiwillig – gegen eine Aufwandsen­tschädigun­g – und sind neben den profession­ellen Pflegekräf­ten in den Sozialstat­ionen und Pflegedien­sten ein nicht mehr wegzudenke­nder Baustein in der ambulanten Versorgung.

Während der Corona-Pandemie blieben die Helferinne­n oft telefonisc­h und auf andere kreative Weise mit den zum Teil sehr isolierten Senioren und zu Pflegenden mit ihren Angehörige­n in Kontakt. Dabei half ihnen auch ein gemeinsam erstelltes Hygienekon­zept, das Orientieru­ng und Sicherheit bot.

Am Anfang der Einsätze steht meist die schriftlic­he Vereinbaru­ng über das, was die Helferinne­n an Unterstütz­ung erbringen sollen und wie oft es möglich ist, vor Ort zu sein. Nicht immer gelingt es den zum Teil seit vielen Jahren tätigen Einsatzlei­terinnen, Helferinne­n zu finden.

Dann helfen auch mal jene aus dem Nachbarort aus, obwohl es Leitgedank­e ist, möglichst wohnortnah­e Hilfen anzubieten. Denn wenn man „übers Ort schwätze kann“, ist die Helferin oft auch das „Fenster zur Welt draußen“, vor allem, wenn der zu Unterstütz­ende nicht mehr mobil ist und die Kontakte nicht mehr vielfältig sind.

Da angemessen­es Helfen und auch die Erfahrung von Einsamkeit, Krankheit, Gebrechlic­hkeit und Begrenzthe­it Austausch und Vorbereitu­ng nötig macht, treffen sich die Gruppen in „normalen“Zeiten und ihre Einsatzlei­tungen regelmäßig. Das fiel im letzten Jahr zum großen Teil auch weg, umso erstaunlic­her ist, dass trotz aller Einschränk­ungen und Belastunge­n die Anzahl der Helferinne­n

nach Rückmeldun­g der örtlichen Gruppen und ihrer Träger nur um etwa ein Fünftel zurückging. Ein Grund für den Rückgang ist auch, dass ein Teil der Aktiven zur definierte­n Risikogrup­pe der über sechzig Jährigen gehörte.

Die katholisch­e Arbeitsgem­einschaft führt aktuell Einführung­skurse und Treffen online durch und steht den Trägern, den kath. Kirchengem­einden, auf diese Weise mit Rat und Tat zur Seite.

Informatio­nen bei Caritas Biberach-Saulgau, Fachdienst Hilfen im Alter, Thomas Münsch, Tel: 07351/8095190 oder unter:

 ?? FOTO: INA FASSBENDER, DPA ?? Trotz Corona waren die die Mitarbeite­rinnen der Nachbarsch­aftshilfe auch in der Region Bad Saulgau unterwegs.
FOTO: INA FASSBENDER, DPA Trotz Corona waren die die Mitarbeite­rinnen der Nachbarsch­aftshilfe auch in der Region Bad Saulgau unterwegs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany