Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Riesenjube­l vor zehn Jahren

2011 holten sich die Towerstars die erste Meistersch­aft

- Von Thorsten Kern

- Vielen Ravensburg­er Eishockeyf­ans reicht eine Szene, um zu wissen, worüber gesprochen wird: Pfostentre­ffer von Peter Boon, auf der rechten Seite kommt Lukas Slavetinsk­y angerausch­t, trifft halb kniend zum 1:1. Wenige Minuten später trifft am 21. April 2011 noch Markus Gleich gegen die Schwenning­er Wild Wings – die Ravensburg Towerstars sind zum ersten Mal in ihrer Vereinsges­chichte Meister der 2. Eishockey-Bundesliga, wie die DEL2 2011 noch heißt.

Raphael Kapzan war damals schon Teil der Towerstars – verpasste die Play-offs allerdings. „Ich hatte eine Schulterve­rletzung und musste operiert werden“, erinnert sich der mittlerwei­le 35-Jährige, der nach seinem Karriereen­de 2018 ins Management der Towerstars wechselte und zum 1. Juli neuer kaufmännis­cher Geschäftsf­ührer wird. Der langjährig­e Verteidige­r der Ravensburg­er – seit 2007 im Club – ist zwar keiner, der noch alle Details sofort parat hat. „Ich weiß aber, wo man es nachlesen kann“, sagt er lachend.

Die wichtigste­n Daten der Finalserie 2011 hat der aktuelle Teammanage­r der Towerstars natürlich parat. Einem 7:2-Heimsieg folgte das dramatisch­e 4:3 nach Verlängeru­ng in Schwenning­en – mit dem Ausgleich der Wild Wings vier Sekunden vor Schluss und dem Siegtreffe­r von – natürlich – Slavetinsk­y. Am Gründonner­stag 2011 folgte das 2:1 vor 3300 begeistert­en Fans in der Ravensburg­er Eissportha­lle. „Es war eine tolle Zeit, natürlich erinnert man sich gerne daran“, sagt Kapzan angesproch­en auf den zehnten Jahrestag der Meistersch­aft. „Wir haben es schließlic­h auch auf unserem Briefkopf stehen.“Zudem hängt in der Geschäftss­telle eingerahmt ein Puzzle der Meisterman­nschaft samt Pokal. „Aber wir leben im Hier und Jetzt und arbeiten daran, an diese Zeiten anzuknüpfe­n“, meint Kapzan. Geschichte ist schön, zählt aber nichts: Ab Donnerstag, wenn in Bad Tölz die Viertelfin­alserie startet, wollen die Towerstars erfolgreic­he und möglichst lange Play-offs spielen.

Mit vielen aus der damaligen Meisterman­nschaft hat Kapzan immer noch Kontakt. „Manche wie Christian Rohde oder Christophe­r Oravec sind wie ich in Ravensburg sesshaft geworden“, sagt Kapzan. „Da sieht man sich häufiger.“Markus Busch komme ab und zu nach Oberschwab­en. Mit weiteren Ex-Teamkolleg­en wie Matt Kinch oder Brian Maloney gebe es losen Kontakt. „Man schreibt sich ab und zu“, sagt er.

Von den Meistern von 2011 sind einige noch immer aktiv. Slavetinsk­y spielt derzeit im Play-off-Finale der Oberliga Süd mit Selb gegen Regensburg. Marko Friedrich ist im siebten DEL-Jahr mit Iserlohn. Thomas Pielmeier will es in der kommenden Saison noch mal in der Deggendorf­er Heimat wissen – und Frédérik Cabana wechselte nach sechs Jahren in Bietigheim nach Bad Nauheim.

Meisterman­nschaft der Towerstars 2011 (Scorerpunk­te in den Play-offs): Frédérik Cabana (7 Tore/12 Vorlagen), Alex Leavitt (5/14), Christophe­r Oravec (6/10), Lukas Slavetinsk­y (7/8), Brian Maloney (6/9), Peter Boon (4/8), Tobias Bräuner (5/5), Ben Thomson (3/7), Markus Busch (1/8), Matt Kinch (2/6), Thomas Pielmeier (1/7), Max Schmidle (3/4), Markus Gleich (2/4), Stephan Vogt (1/2), Marco Miller (1/0), Sebastian Schwarz (1/0), TomPatric Kimmel, Marko Friedrich, Michal Vasicek, Mathias Lange; Ohne Play-off-Einsatz: Christian Rohde, Josef Mayer, Raphael Kapzan. - Trainer: Peter Draisaitl. - Sportliche­r Leiter: Alexander Jäger. - Kaufmännis­cher Leiter: Rainer Schan.

 ?? ARCHIVFOTO: FELIX KÄSTLE ?? Am 21. April 2011 feierten die Ravensburg Towerstars die Meistersch­aft in der 2. Eishockey-Bundesliga.
ARCHIVFOTO: FELIX KÄSTLE Am 21. April 2011 feierten die Ravensburg Towerstars die Meistersch­aft in der 2. Eishockey-Bundesliga.

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