Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Ab Mai herrscht in den beiden Kindergärten in Hohentengen Testpflicht
Eltern, die diese Strategie nicht mittragen wollen, können ihre Kinder abmelden
(jek) - Neben der von Bund und Land erlassenen Testpflicht für Schüler wird es in den Einrichtungen der Gemeinde Hohentengen ab Mai auch eine Testpflicht für Kindergarten- und Krippenkinder geben. Das hat der Gemeinderat am Mittwochabend einstimmig beschlossen. Zuvor hatte Bürgermeister Peter Rainer dieses mit der Kirchengemeinde als Träger der beiden Kindergärten in Hohentengen und Völlkofen abgestimmte Vorgehen empfohlen.
Um diese Testpflicht durchzusetzen wird vom Hausrecht Gebrauch gemacht. „Eltern, die ablehnen, dass ihre Kinder zweimal wöchentlich einen Corona-Schnelltest machen, können ihre Kinder zum Monatswechsel abmelden“, sagte Bürgermeister Rainer. Das sei so mit Pfarrer Jürgen Brummwinkel und der Kirchengemeinde abgesprochen, die eine Testpflicht ebenfalls befürworten. „Es ist ja mittlerweile bekannt, dass sich das Virus gerade in Betreuungseinrichtungen verbreitet und wir haben da eine große Verantwortung für die Kinder und die Mitarbeiter der Kindergärten“, so Rainer. Deshalb halte er es für sinnvoll, auf die Testpflicht zu bestehen. „So können wir infektiöse Kinder schneller identifizieren.“
In beiden Kindergärten sei bei den Eltern abgefragt worden, ob sie diese Strategie mittragen wollen. In Völlkofen hätten alle Eltern ihr Einverständnis signalisiert, in Hohentengen etwa ein Drittel eine Testpflicht aus unterschiedlichen Gründen abgelehnt. Rainer hofft, diese Familien noch überzeugen zu können, sodass am Ende nur einzelne ihre Kinder abmelden werden. „Die Kinder werden für den Lolli-Test aus der Gruppe genommen, sodass niemand vor den anderen stigmatisiert wird, falls das Ergebnis positiv ist“, betonte er. Der Test würde keine Schmerzen verursachen und würde auf der aktuellen freiwilligen Basis von den Kindern gut akzeptiert.
Dem pflichtete Gemeinderat Markus Kaufmann bei, dessen Nichte ihm den Ablauf und die Sinnhaftigkeit des Tests genau habe erklären können. „Das Personal in den Kindergärten leistet wirklich gute Aufklärungsarbeit, weshalb ich die Pflicht unbedingt unterstütze“, sagte er. Die übrigen Gremiumsmiglieder schlossen sich dieser Meinung an. Auch, wenn die Tests zusätzlichen Aufwand für die Erzieherinnen bedeuten, trage sie zur Sicherheit in den Kindergärten bei.
Wie Bürgermeister Rainer mitteilte, haben sich bereits mehr als die Hälfte der Kommunen im Kreis entschlossen, die Schnelltests über ihr Hausrecht in den Kindergärten zur Pflicht zu machen.