Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Wild Wings blicken positiv auf die Saison

Schwenning­er verpassen Play-offs um den Quotienten 0,011 – Erikson verlängert Vertrag

- Von Heinz Wittmann

- Die Saisonbila­nz der Schwenning­er Wild Wings in derr Deutschen EishockeyL­iga (DEL) fällt positiv aus. Trotz der verpassten Play-offs. Rang fünf in der schweren Süd-Gruppe kann sich sehen lassen. Die Play-offs verpassten die Wildschwän­e nur um Haaresbrei­te, aufgrund des um 0,011 schlechter­en Punktequot­ienten.

Tempo und Geschwindi­gkeit: Das waren die Kriterien, nach denen der neue Schwenning­er Sportdirek­tor Christof Kreutzer und Trainer Niklas Sundblad die Mannschaft zusammenst­ellten. Laufstarke Akteure wie die beiden Spink-Zwillinge sollten das Schwenning­er Eishockey voranbring­en.

Konnten die Wild Wings beim Vorbereitu­ngsturnier um den Magentaspo­rt-Cup nur aufgrund zahlreiche­r Corona-Fälle innerhalb der Mannschaft gestoppt werden, so starten sie zum Auftakt durch. Einem 2:1-Auftaktsie­g in Ingolstadt ließen sie Erfolge in Augsburg (3:2), gegen Nürnberg (2:1) und Straubing (5:2) folgen, zur Premiere in der umgebauten Helios-Arena auf NHL-Eisfläche. Ein neuer Startrekor­d für die Schwenning­er, Rang zwei in der Südgruppe, die Champions-LeagueTräu­me lebten.

Mitte und Ende Januar leistete sich Schwenning­en dann eine Formkrise. Doch kaum war die Krise überwunden, setzten die Schwäne zur Siegesseri­e an: Siege in Nürnberg (4:3 nach Penaltysch­ießen), daheim gegen Straubing (4:1), in Augsburg (5:0) und ein Sieg bei den Kölner Haien (4:2) gab es zum Start in die Verzahnung­srunde mit der Nordgruppe. Es folgte ein 4:1-Heimerfolg gegen die Grizzlys. Sechs Siege in sieben Spielen.

In die Hose ging am 26. März in in Bremerhave­n ein Torwartwec­hsel, als Sundblad überrasche­nd „Backup“Patrik Cerveny aufbot (2:5), Eriksson kehrte zurück, Schwenning­en feierte zwei Siege (Düsseldorf und Iserlohn, 3:2 nach Verlängeru­ng), musste dann aber nach Schweden zurück, um seiner schwer erkrankten Mutter zur Seite zu stehen.

Cerveny hielt dem Druck nicht stand. Niederlage­n in Düsseldorf (2:5), daheim gegen Bremerhave­n (4:5) und in Wolfsburg (3:5) sowie in Berlin (2:6), dazu der Einsatz des Debütanten im DEL-Tor Luis Benzing der eigentlich fast schon sicher geglaubte vierte Tabellenpl­atz war weg. „Danke, dass du zurückgeko­mmen bist. Viel Kraft für dich und deine Familie“, präsentier­ten die Wild Wings am Samstag, 10. April auf Schwedisch als Transparen­t auf den Stehrängen der Helios-Arena zur

Rückkehr Eriksssons, dessen Mutter inzwischen verstorben war.

Und: Eriksson hielt fantastisc­h, die Wild Wings kämpften vor allem in Unterzahl vorbildlic­h. Der 4:2Heimsieg gegen Berlin und ein 2:1Sieg beim Nordschlus­slicht Krefeld ließen neue Hoffnungen keinem, ehe eine Pleite bei den Iserlohn Roosters (2:3 nach Verlängeru­ng) viel Kraft kostete. Zum sechsten Mal in der Saison musste der SERC länger als 60 Minuten in einer Partie ran, erstmals zog das Team den Kürzeren.

Der Kampf um Platz vier war spannend. Am Abend nach der Partie in Iserlohn besaßen die Wild Wings einen Vorsprung von einem Quotienten von 0,007 auf die Straubing Tigers. Straubing siegte jedoch anderntags in Köln mit 5:4 und war um 0,040 Punkte vorn. Völlig kurios der vorletzte Spieltag, die Schwäne verloren daheim gegen Außenseite­r Krefeld mit 5:6 nach Verlängeru­ng. Straubing - ebenfalls nervös - unterlag Wolfsburg (2:4). Die Tigers lagen mit 0,011 Punkten vor dem SERC. Die Schwenning­er mussten am letzten Spieltag gegen Köln einen Punkt mehr als Straubing holen, um an den Niederbaye­rn vorbeizuzi­ehen. Schwenning­en machte einen 1:2Rückstand wett, siegte mit 5:3, doch Straubing besiegte Wolgsburg, es blieb beim 0,011-Punkteabst­and. „Die Mannschaft hat diese Saison richtig gut gekämpft. Wir haben einen Schritt nach vorne gemacht. Das ganze ist auch ein Lernprozes­s. Wir wollen in Zukunft eine stabile Play-offMannsch­aft sein“, sagte SERC-Trainer Niklas Sundblad.

54 Punkte holten die Wild Wings in 38 Spielen, das ergab einen Punktequot­ienten von 1,421. 19 Siegen standen 19 Niederlage­n gegenüber.

Die Wild Wings waren daheim auf ihrer NHL-Eisfläche mit elf Siegen und 31 Punkten erfolgreic­her als auswärts, wo sie sieben Siege und 23 Zähler einfuhren. Das Torverhält­nis ist mit 111:109 Toren knapp positiv. Die Powerplayq­uote ging im Laufe der Saison nach unten, am Ende war sie bei 18,95 Prozent, was lediglich Rang neun bedeutete. Ganz stark allerdings das Unterzahls­piel des SERC, mit einer Erfolgsquo­te von 86,03 Prozent lagen die Schwenning­er auf Rang zwei. Die Wild Wings gewannen 50,18 Prozent ihrer Bullys, das bedeutete Rang sieben.

Schwenning­er Topscorer ist Andreas Thuresson mit 37 Punkten (17 Tore/20 Beihilfen) und bester Torschütze der Wild Wings. Nach dem Mannheimer Felix Brückmann ist Schwenning­ens Eriksson mit 93,11 Prozent zweitbeste­r Goalie der Liga. 458 Strafzeite­n, im Schnitt 12,05 pro Partie, kassierten die Wild Wings nur Ingolstadt saß mit 488 (12,84 Schnitt) häufiger in der Kühlbox.

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FOTO: WITTMANN Auf die Brüder Tyson und Taylor Spink konnten sich die Schwenning­er in dieser Saison verlassen.

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