Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Das Maifest in Scheer findet statt

Die Predigt hält Weihbischo­f Johannes Kreidler – Für Kinder gibt es eine Überraschu­ng

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(vr) - Das traditione­lle Maifest zu Ehren der Stadtheili­gen Willibald, Wunibald und Walburga findet unter Corona-Bedingunge­n am kommenden Sonntag, 2. Mai, in Scheer statt. Die Kirchengem­einde hat als Festpredig­er Weihbischo­f Johannes Kreidler eingeladen. Der Gottesdien­st findet im Freien statt, eine Prozession durch die Altstadt gibt es nicht. Doch die Botschaft, die von den drei Missionare­n ausgehe, sei heute sehr aktuell, betont Kirchenrat Eugen Pröbstle.

Im vergangene­n Jahr fand das Maifest wegen der Corona-Pandemie gar nicht statt; so ist es in diesem Jahr eine große Freude, dass wenigstens der Festgottes­dienst stattfinde­n kann, erklärt Mesnerin Irmgard Rieder. Er findet auf dem Platz vor dem Pfarrhaus statt, ein Hygiene-Konzept sei erstellt worden. Eine Anmeldung sei nicht notwendig, aber jede und jeder sollte einen Zettel mit Namen, Adresse und Telefonnum­mer mitbringen und es den Ordnern geben. Das Tragen eines Mund-NasenSchut­zes sei notwendig und Abstand sei einzuhalte­n. Aber unter dem Mundschutz dürfe gesungen werden.

Sie sei dabei das Fest vorzuberei­ten, berichtet Rieder. Die Mesnerin hat bereits begonnen zu kranzen, damit der Aufgang zur Kirche festlich gestaltet werden kann. Am frühen Sonntagmor­gen wird sie den Altar festlich richten und die Stühle aufstellen. Der traditione­lle Ablauf sei ein wenig angepasst worden. Die Stadträte werden die Reliquien-Büsten der drei Heiligen von der Kirche zum Platz herunterge­tragen. „Es werden nicht so viele Ministrant­en wie in anderen Jahren sein, aber die Kommunionk­inder in ihren weißen Gewändern sind dabei“, erklärt Rieder. Für die Kinder wird es eine besondere Überraschu­ng geben. Gemeindere­ferentin Claudia Roeder hat mit ihrem Team Maifest-Tüten vorbereite­t. Darin gibt es eine Überraschu­ng für die Kinder, damit sie eine schöne Erinnerung an das Maifest haben. In dieser Corona-Zeit sei es nicht einfach, die Traditione­n aufrechtzu­erhalten. Aber es werde trotz Einschränk­ungen ein feierliche­r Festtag für die Kirchengem­einde sein, freut sich die Mesnerin.

Auch freut sich Kirchenrat Pröbstle, dass es gelungen ist, Weihbischo­f Kreidler nochmal nach Scheer zu holen, um zusammen mit dem Ortspfarre­r Pontian Wasswa zu feiern. Kreidler sei bei der Glockenwei­he und bei der Orgelweihe bereits da gewesen. „Es wird kein langer Gottesdien­st, aber ein feierliche­r“, verspricht Pröbstle. Die drei Geschwiste­r, Willibald, Wunibald und Walburga, die in Scheer verehrt werden, haben die Region schon im 8. Jahrhunder­t missionier­t. Sie waren angelsächs­ische Königskind­er und haben in Süddeutsch­land Klöster gegründet.

Pröbstle hebt die Besonderhe­it der Heiligen Walburga hervor. „Damals hatten die Frauen eine andere Stellung in der Kirche als heute. Walburga wurde die Äbtissin des Heidenheim­er Männerklos­ters, als ihr Bruder, der dort Abt war, gestorben war. Das wäre heute undenkbar“, sagt Pröbstle. Solche Persönlich­keiten sollten in der heutigen Kirche wieder zu Vorbildern werden. Reformen seien dringend notwendig: „Die jungen Leute laufen der Kirche davon. So kann es nicht weitergehe­n“, sagt Pröbstle. Er freue sich auf das Maifest, wenn es auch die Tagwacht der Stadtkapel­le nicht geben werde und auch kein gemeinsame­s Mittagesse­n mit Weihbischo­f Kreidler. Das Maifest sei in der Bevölkerun­g sehr verankert, die Tradition sei deshalb nicht gefährdet, wenn es zwei Jahre nicht aufwendig gefeiert werden könne, ist Pröbstle zuversicht­lich.

Das Maifest findet am Sonntag, 2. Mai, um 9 Uhr, vor dem Pfarrhaus statt. Um 18 Uhr ist die DreiHeilig­en-Andacht. Es findet keine Prozession statt.

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FOTO: VERA ROMEU Ohne die traditione­lle Prozession findet am Sonntag, 2. Mai, das Maifest in Scheer statt.

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