Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Liste der Pensionstiere ist fast leer
Tierheime spüren nichts von einem Haustier-Boom – Urlaubsverbote machen sich bemerkbar
- Die Sehnsucht nach einem eigenen Haustier im CoronaLockdown soll Umfragen zufolge vor allem in Großstädten gestiegen sein. In den Tierheimen in Bad Saulgau und Sigmaringen ist davon allerdings nicht viel zu merken. Das sagt jedenfalls Tierheimleiter Martin Grillenberger.
„Einen Boom merken wir hier nicht“, sagt Martin Grillenberger. Ganz im Gegenteil: Die Anzahl der in den Tierheimen abgegebenen Fundtiere sei seit Ausbruch der CoronaPandemie rückläufig. Grillenberger führt dies vor allem darauf zurück, „dass die Menschen weniger draußen sind und ausgesetzte Tiere finden“. Was in den beiden Tierheimen im Landkreis Sigmaringen noch deutlicher wird. „Die Liste mit Pensionstieren, die in den Sommerferien für die Urlaubszeit bei uns abgegeben werden, ist fast leer“, ergänzt Grillenberger. Normalerweise würden die Besitzer bis Ende April ihre Hunden und Katzen für die Sommerferien reservieren. „Das passiert jetzt fast gar nicht“, so Grillenberger. Erst kürzlich seien zwei Reservierungen storniert worden, weil die Besitzer ihren Sommerurlaub ausfallen lassen. In den Osterferien seien vereinzelt ein paar Katzen in die Obhut der Tierheime gegeben worden. Und auch für die in drei Wochen beginnenden Pfingstferien hat Grillenberger keine großen Erwartungen. „Es ist insgesamt sehr ruhig geworden, was die Fundtiere betrifft.“Das gilt auch für die Vermittlung von Fundtieren, die schon viel besser war.
Martin Grillenberger bleibt aber gelassen, denn er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen stattdessen die Zeit, die Tierheime zu sanieren. Ob die Liste der Pensionstiere noch voller wird, hänge von weiteren Lockerungen ab. Kurfristige Reservierungen für Pensionstiere sind dann noch möglich.