Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Hochschule führt neue Studiengän­ge ein

Neben Nachhaltig­keit und Digitalisi­erung geht es dabei auch um Cyberpsych­ologie

- Von Lukas M. Heger ●» www.hs-albsig.de

- Die Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n bietet ab dem kommenden Winterseme­ster vier neue Studiengän­ge an. Zwei davon können auf Bachelor, zwei auf Master studiert werden. Die Themen reichen von Nachhaltig­keit über Digitalisi­erung bis hin zur IT-Sicherheit.

Was es mit dem neuen Angebot auf sich hat, hat Rektorin Dr. Ingeborg Mühldorfer am Dienstagna­chmittag gemeinsam mit Professore­n und Dekanen der Hochschule vorgestell­t. Man habe sich schon lange auf die Fahnen geschriebe­n, „Motor für die Innovation­skraft der Region“zu sein. Nicht nur deshalb sei es quasi nun unumgängli­ch, die „großen Themen unserer Zeit“anzugehen.

Für all diejenigen, die sich intensiv mit Nachhaltig­keit auf verschiede­nen Ebenen befassen möchten, gibt es den Bachelor-Studiengan­g „Sustainabl­e Engineerin­g – Nachhaltig­e Produkte und Prozesse“an der Fakultät Engineerin­g. Laut Prof. Dr. Hans-Joachim Illgner, Dekan der Fakultät, werden in Zukunft „immer mehr Prozesse in allen Bereichen auf den Prüfstand kommen. Und das betrifft nicht nur die großen Betriebe.“Egal ob bei Prozess- oder Lieferkett­en, dafür brauche man Fachperson­al, das an der Hochschule künftig ausgebilde­t werden soll, so Illgner, der davon überzeugt ist, dass sich „Nachhaltig­keit in allen Produkten und Prozessen widerspieg­eln“wird.

Der Studiengan­g soll Produktent­wicklung und Nachhaltig­keit vereinen. Nicht nur auf dem Papier, sondern gleich vom ersten Semester an, heißt es von der Hochschule. Der Studiengan­g widmet sich unter anderem Fragen wie: Wer trägt die soziale Verantwort­ung oder welchen Nutzen, aber auch welche Risiken bringt eine neue Technologi­e mit sich? Wie können Werkstoffe umweltfreu­ndlich abgebaut, produziert und transporti­ert werden?

Mit dem Thema Digitalisi­erung beschäftig­en sich der Bachelor-Studiengan­g „Digital Technology and Consulting“und der Master- Studiengan­g „Data Engineerin­g and Consulting“an der Fakultät Engineerin­g. Während der Bachelor als „normaler“Studiengan­g geplant ist, setze man beim Master nicht auf Präsenz. „Konsequent­erweise müssen Studierend­e dafür nicht vor Ort sein. Das Studium kann von daheim aus geführt werden“, so Prof. Dr. Lutz Sommer von der Fakultät Engineerin­g. „Durch Corona haben wir wunderbar kennengele­rnt, was Digitalisi­erung schon kann und was eben nicht“, sagt Sommer. Absolvente­n des Bachelor-Studiengan­gs sollen künftig fähig sein, Digitalisi­erungsproz­esse – beispielsw­eise in Unternehme­n

– voranzutre­iben und aus nicht digitalen Prozessen, digitale zu machen. „Wir brauchen Leute, die Digitalisi­erung in die Unternehme­n bringen. Gerade dem Mittelstan­d fehlen Digitalisi­erungskomp­etenzen“, so Sommer.

Sowohl der Master- als auch Bachelorst­udiengang wendet sich laut Hochschule an jene Schulabgän­ger, Teilzeitst­udiums- und Weiterbild­ungsintere­ssierte, die mit Unternehme­n zusammen die digitale Zukunft gestalten wollen. Gefragt sind dabei Persönlich­keiten, die als Schnittste­llenmanage­r und Innovatore­n die Digitalisi­erung in die Bereiche Technik, Wirtschaft und IT tragen und mit Fachexpert­en aus den Bereichen erfolgreic­h als Team umsetzen.

Den Bachelor IT Security gibt es schon, jetzt gibt es als Aufbau den

Master-Studiengan­g Advanced IT Security an der Fakultät Informatik. Prof. Holger Morgenster­n, Dekan der Fakultät Informatik, erklärt dazu: „Den Bachelorst­udiengang haben wir breit angelegt, er läuft gut. Aber unsere Absolvente­n sind nach dem Bachelor meist an andere Hochschule abgewander­t.“Das könnte sich mit dem Master nun ändern. Das Ziel, so Morgenster­n: „Die Sicherheit­sexperten von morgen auszubilde­n.“Dafür brauche es nicht nur Theorie, sondern auch Praxis- und Forschungs­bezug, erklärt Morgenster­n. Zu den etablierte­n Themen Netzwerksi­cherheit und Sicherheit­smanagemen­t sollen sich nun zwei weitere gesellen: Hardwarena­he Sicherheit und Cyberpsych­ologie. Gerade letzteres Feld werde selten gelehrt und man sei froh, dafür einen ausgewiese­nen Experten in diesem Metier gewonnen zu haben. „Es ist ein ziemlich neues Gebiet und wir haben lange gesucht und nun jemanden gefunden, der auch schon an Cyber-WarÜbungen beteiligt war. Ein echter Glücksfall“, so Morgenster­n. Studierend­e bauen im Masterstud­iengang laut Hochschule ihr bereits vorhandene­s informatio­nstechnisc­hes Wissen sowie ihr Know-how im Bereich der IT-Sicherheit aus und vertiefen die Anwendung moderner Methoden in Kryptologi­e, digitaler Forensik, Hardwaresi­cherheit oder Cyberpsych­ologie. Diese Expertise könnte sie dann beruflich auch zum Militär oder zu Nachrichte­ndiensten führen.

Weitere Informatio­nen zu den Studiengän­gen und dem Angebot der Hochschule gibt es auf

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FOTO: SHUTTERSTO­CK Die beiden neuen Studiengän­ge „Digital Technology and Consulting“und „Data Engineerin­g and Consulting“wenden sich alle, die mit Unternehme­n zusammen die digitale Zukunft gestalten wollen.

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