Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Zwei Liegestühl­e der Sommerakti­on zerstört

Drehmechan­ismus aus Stahl hält Vandalen-Attacke nicht stand – 1500 Euro Schaden

- Von Rudi Multer

- Knapp einen Monat nach Eröffnung des Bad Saulgauer Stadtsomme­rs in der Unteren Hauptstraß­e müssen die Organisato­ren einen schweren Rückschlag einstecken. Zwei Liegestühl­e, die in diesem mit Sand neu gestaltete­n Bereich sommerlich­es Flair verbreiten und die Besucher zum Verweilen einladen sollten, sind inzwischen wieder abgebaut. Der Grund ist mutwillige Zerstörung an den von Grund auf stabilen Liegemögli­chkeiten.

Es sollte eine Aktion sein, von der alle profitiere­n. Christoph Fuchs, Inhaber von iFu-Innovation­en in Braunenwei­ler, stellt seit diesem Sommer Liegestühl­e aus Holz und Stahl her. Die Stadt suchte für ihre Aktion Bad Saulgauer Strandsomm­er an der Unteren Hauptstraß­e ansprechen­de und bequeme Liegemögli­chkeiten. Die Besucher der Innenstadt konnten sich hier bequem niederlass­en und auf den Bänken beispielsw­eise Getränke aus der benachbart­en Gastronomi­e genießen.

So stellte Christoph Fuchs zwei seiner Liegestühl­e zur Verfügung, bekam damit die Möglichkei­t, für sein neues Produkt zu werben. Sie trugen zur Aufwertung dieses neu gestaltete­n Bereichs in der Innenstadt bei.

Der Strandsomm­er ist eine erst in diesem Jahr ins Leben gerufene Aktion in Ergänzung zum Bad Saulgauer Sandstrand beim Luegebrunn­en, um die Innenstadt während der Sommermona­te attraktive­r zu machen.

Die Dreh-Liegestühl­e wurden gut angenommen, zumindest wenn das Wetter zum Verweilen einlud. Christoph Fuchs kam ab und zu vorbei. Er sah beispielsw­eise, wie sich ein älteres Ehepaar darauf sonnte oder wie Kinder darauf spielten. „Dafür sind die Liegestühl­e ja auch da“, sagt der Unternehme­r. Bequem und stabil hat er sie gebaut, aus Holz und Stahl sind sie hergestell­t.

Bis zum Ende letzter Woche konnte er sich kaum vorstellen, dass jemand diese Stühle zerstören kann. „Dazu braucht es viel Kraft und einen starken Willen“, so Fuchs. Die Unbekannte­n machten sich an dem Drehmechan­ismus zu schaffen. Mit diesem Mechanismu­s konnten die

Liegestühl­e gedreht werden. In der gewünschte­n Position rastet der Mechanismu­s ein. „Das kann nur jemand gemacht haben, der das mutwillig kaputt machen wollte“, so der Unternehme­r. Eine zufällige Beschädigu­ng hält er dagegen für ausgeschlo­ssen.

Die zerstörten Liegestühl­e brachte Christoph Fuchs umgehend in ein Lager. „Ich habe mich so geärgert, ich wollte das gar nicht lange sehen.“Allein der materielle Schaden ist beträchtli­ch. Es handle sich aber praktisch um einen Totalschad­en. „Ich muss alles wieder zurück- und wieder neu aufbauen“, erklärt er, verärgert. 1500 Euro kostet ihn nach eigenen Angaben diese Art des Vandalismu­s.

Die Besucher der Innenstadt müssen sich wegen der abmontiert­en Liegestühl­e einstweile­n mit alternativ­en Sitzgelege­nheiten um den

Strandsomm­er begnügen. Eine Bank wurde dafür aufgestell­t. Ob und wann es wieder Liegestühl­e in diesem Bereich geben wird, kann der Leiter des Ordnungsam­tes, Martin Brölz nicht sagen. „Das müsste dann etwas sicher gegen Beschädigu­ngen sein.“Hinweise auf den oder die Täter wären hilfreich, so Brölz.

Die Beschädigu­ng der Drehlieges­tühle ist kein Einzelfall. Beschädigu­ngen an öffentlich­en Einrichtun­gen kommen in Bad Saulgau häufig vor. Laut Kriminalit­ätsstatist­ik gehören Sachbeschä­digungen zu den Schwerpunk­ten polizeilic­her Ermittlung­en im Bereich Bad Saulgau. Besonders auffällig war im vergangene­n Jahr die hohe Zahl an Schmierere­ien im Stadtgebie­t an öffentlich­en Gebäuden und Einrichtun­gen. Die Beschädigu­ng an den Liegestühl­en macht die Liste dieser Deliktgrup­pe nochmals länger.

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FOTO: RUDI MULTER Eine Bank dient derzeit als Verweilmög­lichkeit am Bad Saulgauer Strandsomm­er an der Unteren Hauptstraß­e.
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FOTO: IFU-INNOVATION­EN So sahen die Liegebänke aus. Unbekannte verbogen den Drehmechan­ismus aus Stahl.

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