Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Yannik Knobloch gewinnt die Silbermedaille
Bestes Mehrkampfergebnis seit Langem für die LG Welfen – 20-Jähriger wird Zweiter bei DM
(sz) - Bei der deutschen Mehrkampfmeisterschaft der U23Junioren in Wesel in NordrheinWestfalen hat Yannik Knobloch eine ganz starke Leistung gezeigt. Der 20Jährige von der LG Welfen wurde mit persönlicher Bestleistung von 7314 Punkten Vizemeister hinter Malik Diakité von Hannover 96.
Da es bei den Junioren keinen Unterschied zum Männerzehnkampf gibt, wurden die Männer und Junioren in Wesel anhand der gemeldeten Qualifikationsergebnissen in zwei Riegen eingeteilt. Für Knobloch, der Anfang Juni in Bernhausen 6983 Punkte erzielt hatte, ermöglichte diese Einteilung erstmals die Tuchfühlung zu den besten Männern und Junioren Deutschlands.
Dass er sich das verdient hat, zeigte der Athlet des TV Weingarten direkt: Über die 100 Meter kam er laut seiner Trainerin Waltraud Rosenfelder in den Lauf der besten Sechs und verbesserte seine persönliche Bestzeit auf 11,09 Sekunden. Vor drei Wochen hatte er in Ulm im Weitsprung mit 7,27 Meter erstmals die sieben Meter übersprungen. Die Hoffnung war groß, dies auch im Mehrkampf zu schaffen. Und die Hoffnung erfüllte sich: Im zweiten Sprung gelangen Knobloch 7,00 Meter, im dritten Versuch 7,18 Meter. Es war also ein Auftakt nach Maß.
Im Kugelstoßen war er mit 13,38 Metern der Beste in seiner Altersgruppe. In dieser Disziplin sieht seine Trainerin „noch Spielraum in Kraft und Technik“. Im Hochsprung kamen in Knoblochs Riege fünf Athleten über die zwei Meter – der Mehrkämpfer der LG Welfen überquerte 2,03 Meter. Die 400 Meter ging Knobloch über die ersten 150 Meter laut Rosenfelder etwas zu vorsichtig an. Dann drehte er aber auf und gewann seinen Lauf in 50,63 Sekunden. Sein größter Konkurrent – eben Malik Diakité – gewann seinen Lauf in 48,46 Sekunden und führte damit nach dem ersten Tag.
Der zweite Tag startete mit dem Hürdenlauf über 110 Meter. Waren Knobloch und Rosenfelder in Bernhausen (16,24 Sekunden) noch mit der Technik der Hürdenüberquerung unzufrieden, gelang dem 20Jährigen dieses Mal über die ersten sieben Hürden ein sehr flüssiger, runder Sprint. Lediglich die letzten drei Hürden waren etwas mühsam. Dennoch verbesserte er sich um fast eine halbe Sekunde auf 15,78 Sekunden. Die starken Leistungen setzten sich fort. Beim Diskuswerfen erzielte Knobloch schon im ersten Wurf mit genau 40 Metern eine persönliche Bestleistung – beim zweiten Wurf legte er ganz starke 42,89 Meter nach.
Nur der Stabhochsprung und der Speerwurf liefen in Wesel nicht nach Wunsch. In Bernhausen war Knobloch mit dem Stab 4,20 Meter hoch gesprungen und hatte den Speer auf mehr als 50 Meter geworfen. Bei der deutschen Meisterschaft musste er sich mit seiner Anfangshöhe von 3,80 Metern und 43,91 Metern im Speerwerfen zufrieden geben. Klar war dennoch, dass mit einem einigermaßen flotten Lauf über die 1500 Meter die 7000-Punkte-Marke fallen musste. Mit 4:50,71 Minuten knüpfte Knobloch nicht ganz an seine Bestleistung von rund 4:40 Minuten an, aber mit 7134 Punkten und der Silbermedaille fuhr er das mit Abstand beste Ergebnis der jüngeren Vereinsgeschichte der LG Welfen ein.