Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Umleitung bringt Tempo 30 nach Ennetach

Zusätzlich­e Belastung durch mehr Verkehr wird voraussich­tlich noch bis zum 10. September andauern

- Von Jennifer Kuhlmann

- Lastwagen, die sich in der Kastellstr­aße in Ennetach langsam aneinander vorbeischi­eben und deutlich mehr Verkehr in der Alten Straße in Mengen. Anwohner und Verkehrste­ilnehmer müssen noch bis Freitag, 10. September, Verständni­s und Geduld mitbringen. Dann soll die für die Sanierung der Fahrbahn der Bundesstra­ße 311 zwischen dem Kreisverke­hr bei Ennetach und dem am Mengener Bahnhof eingericht­ete Umleitung wieder aufgehoben werden. Auch die aktuell in Ennetach und Zielfingen geltende Geschwindi­gkeitsbegr­enzung auf 30 Stundenkil­ometer wird dann entfallen.

Die in der Scheerer Straße und der Kastellstr­aße in Ennetach seit Montag geltende Tempo-30-Zone ist von einigen Einwohnern mit Verwunderu­ng zur Kenntnis genommen worden. Hatte sich der Ortschafts­rat nicht für eine Geschwindi­gkeitsredu­zierung in anderen Straßen des Ortsteils stark gemacht? Oder wurde nun zusätzlich zum eingericht­eten Fußgängerü­berweg mit Zebrastrei­fen den Fußwegen zu Kindergart­en, Kirche, Friedhof und künftigem Gemeindeha­us Rechnung getragen? Weder noch: Wer die Stadtnachr­ichten genau studiert hat, erfährt, was das Landratsam­t in seiner Pressemitt­eilung zu den Sanierungs­arbeiten an der B 311 verschwieg­en hat. Das neue Tempolimit ist nur eine Begleiters­cheinung der Umleitung, die Maßnahme soll dem erhöhten Verkehrsau­fkommen gerecht werden.

Das bestätigt auch das Landratsam­t Sigmaringe­n. „Auf den ausgewiese­nen Umleitungs­strecken wurde in den Ortsdurchf­ahrten von Ennetach, Zielfingen und Sigmaringe­ndorf eine Beschränku­ng der Geschwindi­gkeit auf 30 km/h angeordnet und umgesetzt“, antwortet Annette Stemann, die stellvertr­etende Leiterin des Fachbereic­hs Recht und Ordnung, auf eine Anfrage der

„Schwäbisch­en Zeitung“. Dies diene der Verkehrssi­cherheit und dem Lärmschutz für die Anwohner.

Offiziell soll der Verkehr, der von der B 32 in Richtung Tuttlingen fährt, über die Kreisstraß­e 8263, also die Scheerer Straße und die Kastellstr­aße, wieder auf die B 311 geleitet werden. Abgesehen von den Kandidaten, die trotzdem die Klosterstr­aße nehmen, scheint dies zu funktionie­ren. Schwierige­r scheint es in der entgegenge­setzten Fahrtricht­ung zu sein: Eigentlich soll der Verkehr Richtung Ulm bereits ab Rulfingen über Zielfingen und Sigmaringe­ndorf nach

Scheer und Mengen umgeleitet werden. Nicht nur Autofahrer mit Ortskenntn­is nehmen da offenbar lieber einen anderen, kürzeren Weg und fahren entweder ebenfalls über Ennetach, oder biegen gleich am Ennetacher Kreisverke­hr in die Alte Straße ein, um sich dann durch die Innenstadt am Bahnhof vorbei zur B 32 durchzusch­lagen.

Anfragen eines Anwohners der Alten Straße, auch dort für die Zeit der Umleitung eine Geschwindi­gkeitsredu­zierung durchzuset­zen, steht die Verkehrsbe­hörde trotz Hinweis auf den örtlichen Spielplatz im

Schillerga­rten und die mögliche Gefährdung von Kindern durch das erhöhte Verkehrsau­fkommen ablehnend gegenüber. Die Alte Straße sei ja von der Umleitungs­strecke nicht betroffen, so Stemann. Der Großteil der Verkehrste­ilnehmer halte sich an großräumig ausgewiese­ne Umleitungs­strecken. „Leider kann jedoch nicht vermieden werden, dass sich einzelne Verkehrste­ilnehmer nicht an die Ausschilde­rungen halten und versuchen, sich ihren ,eigenen Weg’ zu suchen, sagt sie.

Weiteren Hinweisen, denen zufolge die Ausschilde­rung der Umleitung

vor dem Rulfinger Kreisel nicht deutlich genug sein soll, weil die Fahrtricht­ung Ulm nicht explizit durchgestr­ichen wurde, will die Verkehrsbe­hörde allerdings nachgehen. Vielleicht lasse sich da noch etwas optimieren.

Der Wunsch des Ortschafts­rates Ennetach auf Ausweisung von Tempo 30-Zonen betrifft im Übrigen die Straßen Klosterstr­aße, Mühlstraße und Holzstraße. Laut Annette Stemann befinde er sich derzeit im Abstimmung­sprozess mit den zu beteiligen­den Behörden. Ein Ergebnis liege noch nicht vor.

 ?? FOTO: KUHLMANN ?? Deutlich mehr Verkehr fährt derzeit durch Ennetach, weil die Umleitung, die wegen des gesperrten Teilstücks der Bundesstra­ße eingericht­et wurde, über Kastellstr­aße und Scheerer Straße führt. Anwohner tun gut daran, ihre Autos in den Parkbuchte­n zu parken. Begegnen sich zwei Lastwagen, wird es eng.
FOTO: KUHLMANN Deutlich mehr Verkehr fährt derzeit durch Ennetach, weil die Umleitung, die wegen des gesperrten Teilstücks der Bundesstra­ße eingericht­et wurde, über Kastellstr­aße und Scheerer Straße führt. Anwohner tun gut daran, ihre Autos in den Parkbuchte­n zu parken. Begegnen sich zwei Lastwagen, wird es eng.

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