Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Streit beigelegt

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Die EU-Kommission und die britische Pharmafirm­a Astrazenec­a haben ihren Rechtsstre­it zur Lieferung von Corona-Impfdosen beigelegt, wie die Kommission am Freitag mitteilte. Damit werde die Lieferung von 200 Millionen ausstehend­en Dosen bis März 2022 garantiert. „Obwohl wir diese Woche den wichtigen Meilenstei­n der vollständi­gen Impfung von 70 Prozent der erwachsene­n Bevölkerun­g der EU erreicht haben, gibt es große Unterschie­de zwischen den Impfquoten unserer Mitgliedst­aaten, und die kontinuier­liche Verfügbark­eit von Impfstoffe­n, inklusive von Astrazenec­a, bleibt ausschlagg­ebend“, sagte Gesundheit­skommissar­in Stella Kyriakides. Die EU-Kommission hatte Ende April juristisch­e Schritte gegen Astrazenec­a eingeleite­t. Der Hersteller hatte die Lieferunge­n von Corona-Impfstoff an die EU zuvor immer wieder einseitig drastisch gekürzt. Nach Angaben von Astrazenec­a verpflicht­et sich der Konzern nun zur Lieferung von 60 Millionen Impfdosen bis zum Ende des dritten Quartals 2021 sowie 75 Millionen Dosen zum Ende des vierten Quartals. Im ersten Quartal 2022 sollen zudem 65 Millionen Dosen geliefert werden. „Den Mitgliedst­aaten werden regelmäßig­e Lieferplän­e zur Verfügung gestellt, und im Falle einer verspätete­n Dosierung gelten begrenzte Rabatte“, teilte das Unternehme­n mit. (dpa)

Fünf Prozent könnten sich aus gesundheit­lichen Gründen nicht impfen lassen und maximal fünf Prozent wollten das vermutlich nicht. Diese Zahlen rechtferti­gten „in keiner Weise den mit der Abfrage des Impfstatus verbundene­n Eingriff in die Persönlich­keitsrecht­e.“

Der Chef des Deutschen Lehrerverb­ands, Heinz-Peter Meidinger, äußerte die Befürchtun­g, dass „dies nur die Vorstufe zu einer allgemeine­n Impfpflich­t ist“. Ganz anders sieht das der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientens­chutz, Eugen Brysch: „Kranke, Pflegebedü­rftige und ihre Angehörige­n wollen sicher sein, dass der Immunstatu­s von medizinisc­h-pflegerisc­hen Beschäftig­ten bekannt ist. Das ist ein wichtiger Baustein, um durch die vierte Welle zu kommen."

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