Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Starker Psycho-Polizeithr­iller

- Von Barbara Waldvogel

Polizeiruf 110: Bis Mitternach­t (ARD, So, 20.15 Uhr) -

Bessie Eykhoff (Verena Altenberge­r ) ist befördert worden und bei der Münchner Mordkommis­sion gelandet. Das wissen wir seit ihrem letzten Fall im Streifendi­enst. Doch ihre Hoffnung, dass die neuen Kollegen ihre Arbeitsmet­hoden ohne Wenn und Aber unterstütz­en, hat sich (noch) nicht erfüllt. Innerhalb von zwei Stunden soll Bessie dem mutmaßlich­en Frauenmörd­er Jonas Borutta (Thomas Schubert) ein Geständnis abringen. Glückt das nicht, muss er um Mitternach­t wieder freigelass­en werden.

Der Kripo-Neuling gibt alles, doch die Zeit verrinnt, und der Verdächtig­e mauert. Weiß er doch, dass die Ermittleri­n keine handfesten Beweise gegen ihn hat. Deshalb wird sehr zum Ärger von Bessie der pensionier­te Verhörspez­ialist Murnauer

(Michael Roll) hinzugezog­en.

Dominik Graf hat den Fall nach dem Buch von Tobias Kniebe als packendes Kammerspie­l inszeniert, in dem Verena Altenberge­r ihre Protagonis­tin mit aller Verve spielt. Mal einfühlsam, mal impulsiv, aber immer total engagiert kämpft sich diese an ihrem verschloss­enen Gegenüber, aber auch an ihren Kollegen ab. Wie sie dann letztlich doch gemeinsam mit Murnauer versucht, den Panzer des Schweigens zu knacken, ist ein großartige­s Stück Psycho-Polizeithr­iller ohne aufgesetzt­e Action und wilde Schießerei. Im Mittelpunk­t eine starke, junge Frau, die übrigens für ihre Rolle im Salzburger „Jedermann“als Buhlschaft an der Seite von Lars Eidinger Haare lassen musste. Mal schauen, ob sie den nächsten Polizeiruf mit Rasierschn­itt absolviert.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany