Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Zahl der Covid-Patienten an der OSK verdoppelt sich
Jeder Fünfte ist geimpft – Auffällig viele Frauen erkranken schwer
(vin) - Innerhalb von nur einer Woche hat sich die Zahl der Patienten, die wegen Covid-19 an den Häusern der Oberschwabenklinik (OSK) behandelt werden müssen, von zehn auf 20 verdoppelt. Das teilte Vera Sproll von der Pressestelle des kommunalen Klinikverbunds auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“mit. Auffällig sei, dass im Gegensatz zu den ersten drei Wellen diesmal besonders viele Frauen ins Krankenhaus kommen.
Vor einer Woche wurden an der OSK insgesamt neun bestätigte Fälle und ein Verdachtsfall wegen Covid-19 behandelt, zwei Menschen lagen auf der Intensivstation. Jetzt sind es insgesamt 18 bestätigte und zwei Verdachtsfälle. Drei Menschen liegen auf der Intensivstation. „Es geht leider wieder aufwärts“, kommentierte Sproll den sprunghaften Anstieg.
„Auffällig ist auch, dass wir im Gegensatz zu den ersten drei Wellen viele Frauen sehen, vorher waren es überwiegend Männer.“Zudem würden die Patienten tatsächlich jünger. Mit einer Ausnahme: 20 Prozent der Hospitalisierten seien vollständig geimpft, also jeder fünfte. Das seien aktuell aber ältere Patienten, die schon relativ früh im Jahr geimpft worden seien und bei denen der
Schutz offensichtlich im Lauf der Monate nachgelassen habe.
Die OSK bemüht sich weiterhin darum, die Covid-Kranken in Wangen zu konzentrieren, wo die Räumlichkeiten für eine Isolation besonders gut geeignet sind. Dort liegen aktuell zwölf Patienten auf der Normalstation und drei auf der Intensivstation. Am Elisabethen-Krankenhaus in Ravensburg sind es hingegen „nur“fünf auf der Normalstation. Der Standort Bad Waldsee soll wie bisher möglichst coronafrei gehalten werden.
Die regionale Hospitalisierungsrate soll in Zukunft eine größere Rolle spielen, wenn es um mögliche Beschränkungen
für Ungeimpfte geht. Dabei wird ähnlich wie bei der Sieben-Tage-Inzidenz die Zahl der Neuaufnahmen von Covid-Patienten in den Krankenhäusern heruntergebrochen auf hunderttausend Einwohner. Im Kreis Ravensburg liegt die aktuelle Quote nach Berechnungen der „Schwäbischen Zeitung“bei 3,16 (Verdachtsfälle nicht mitgerechnet), im Land Baden-Württemberg bei 2,22 (Quelle: Landesgesundheitsamt, Stand Freitag, 17.30 Uhr).
Am Freitagabend meldete das Landesgesundheitsamt 28 neue Fälle für den Kreis Ravensburg. Die Sieben-Tages-Inzidenz sinkt damit weiter leicht auf 69,3.