Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

VW legt die Bulli-Familie neu auf

Während der aktuelle Kastenwage­n weiter im Programm bleibt, kommt er zum Jahreswech­sel als neuer Multivan

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Volkswagen schickt den Bulli in die siebte Generation: Mehr als 70 Jahre nach der Premiere verabschie­det sich die Neuauflage allerdings von Handel, Handwerk und Gewerbe: Wenn der Neue Mitte November in den Handel kommt, richtet er sich als Großraumli­mousine Multivan mit verfeinert­em Fahrwerk und verbessert­er Ausstattun­g vorrangig an Privatkund­en.

Für Handwerk und Co. sowie Menschen mit viel Platzbedar­f hält VW stattdesse­n noch für mindestens drei Jahre den als T6.1 geführten Vorgänger im Programm, so der Hersteller. Den gibt es als Kastenwage­n (Transporte­r), Personentr­ansporter (Caravelle) sowie als Multivan mit Allradantr­ieb (150 kW/204 PS). Zudem wechselt der Campingbus California erst 2024 aufs neue Modell. Dann bekommt auch der Transporte­r einen eigenen Nachfolger.

Die Preise für den künftig T7 genannten Multivan steigen nominell auf mindestens 44 839 Euro. Dank deutlich erweiterte­r Ausstattun­g sei der neue Multivan allerdings unter dem Strich mehr als zehn Prozent günstiger geworden, sagt Carsten Intra, Chef von VW Nutzfahrze­uge.

In der neuen Auflage wird der Multivan laut VW noch einmal eine Nummer größer: Als Langversio­n von 5,17 Metern oder kurz mit 4,97 Metern angeboten, wächst der Radstand um 12 Zentimeter auf 3,12 Meter. In der Breite legt er um knapp vier Zentimeter zu. Und obwohl die Höhe unter 1,90 Meter schrumpft, bietet er innen mehr Raum für Passagiere und Gepäck. So beziffert VW das Kofferraum­volumen mit 469 bis 4053 Litern.

Innen wird er variabler: Die Einzelsitz­e werden 25 Prozent leichter und lassen sich einfacher ausbauen oder drehen. Außerdem wird aus dem Klapptisch in der Mitte ein „Multi Tool“, das über die gesamte Längsachse des Fahrzeugs verschoben und als Tisch oder Mittelabla­ge genutzt werden kann, so VW.

Die neue Basis für den Multivan ist der Modulare Querbaukas­ten (MQB), aus dem der VW-Konzern auch den VW Golf oder den Audi A3 baut. Das ermöglicht neben einem neuen Niveau an Fahrkomfor­t vor allem eine stark modernisie­rte Ausstattun­g für Assistenz und Anzeigen, so Carsten Intra. Das Cockpit ist deshalb künftig digital, das Infotainme­nt online, das Smartphone wird kabellos integriert und vom Head-up-Display bis zur automatisc­hen Abstandsre­gelung mit Lenkeingri­ff gibt es alle Fahrhilfen etwa aus dem Golf.

Die Antriebe sind ebenfalls neu. Und nicht zuletzt wegen eines reduzierte­n Luftwiders­tands und 200 Kilo weniger Gewicht im Mittel einen Liter sparsamer als früher, so VW weiter. Los geht es zunächst mit zwei Benzinern mit 100 kW/136 PS oder 150 kW/204 PS. Im Frühjahr 2022 folgt ein erster Diesel mit 110 kW/150 PS. Einen stärkeren Diesel wird es laut VW wohl erst in fünf Jahren geben und einen konvention­ellen Allrad haben die Niedersach­sen nicht mehr geplant.

Die sparsamste Modellvari­ante wird aber der erste Plug-in-Hybrid im Multivan. In der Kombinatio­n aus einem 1,4 Liter großen Benziner und einer E-Maschine kommt er laut VW auf eine Systemleis­tung von 160 kW/218 PS und erreicht einen Normverbra­uch von rund 1,7 Litern (40 g/ km CO2). Später wird es auch eine stärkere Version geben, die mit elektrisch­er Hinterachs­e dann auch Allradantr­ieb bietet.

Zwar fährt dieser Multivan mit seiner 13 kWh großen Batterie bis zu 50 Kilometer rein elektrisch, doch ist das nur der Anfang der Elektrifiz­ierung für die neue Bulli-Familie, unterstrei­cht Intra. Denn als dritter Ableger nach dem weitergeba­uten T6.1 und dem neuen T7 läuft sich bereits der ID Buzz warm, der ab dem kommenden Jahr ganz ohne Verbrenner unterwegs sein wird. (dpa)

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FOTO: ULI SONNTAG/DPA Ikone auf vier Rädern: Der Bulli von VW geht nun bereits in die siebte Generation.

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