Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Resonanz auf langen Einkaufsab­end fällt spärlich aus

Während Restaurant­s und Eisdielen gut besucht sind, bleiben Kunden in den Geschäften weitgehend aus

- Von Anita Metzler-Mikuteit

- Eher spärliche Resonanz hat der lange Einkaufsab­end am Freitag in Bad Saulgau erfahren. Während viele Restaurant­s und Eisdielen bis auf den letzten Platz belegt waren, tummelten sich in den Geschäften nur vereinzelt Kunden.

Für den Spaziergan­g in die Stadt ist weder eine warme Jacke noch ein Regenschir­m nötig. Nach wochenlang­em Regenwette­r und meist kühlen Abenden herrschen am Freitag auch in den Abendstund­en spätsommer­liche Temperatur­en. Die Außenberei­che der Restaurant­s und Eisdielen sind gut besucht. In den Geschäften – längst nicht überall sind die Türen geöffnet – geht es eher ruhig zu.

Sabine Hohfelser von der Modeboutiq­ue La Boom sieht es gelassen und hat schon mal Prosecco, Aperol Sprizz und Knabbereie­n bereitgest­ellt. „Es geht darum, endlich wieder Normalität in den Einkaufsal­ltag zu bringen“, sagt sie und freut sich über die ersten Gäste. Entspannt in der Stadt bummeln, sich schick anziehen und ein bisschen rausgehen, das tue nach den tristen Corona-Monaten einfach nur gut. Dass Bad Saulgau eine rundum attraktive Stadt ist, daran lässt sie keinen Zweifel.

Und wie sieht es mit der wachsenden Internet-Konkurrenz für die Einzelhänd­ler aus? „Das kann ich nicht bestätigen, ich mache eher die Erfahrung, dass die Kunden die Vor-OrtBeratun­g

sehr schätzen“, sagt Hohfelser und benennt als positiven Aspekt auch die Kundenbind­ung, die über viele Jahre gewachsen ist.

Derweil werden in der Tchibo-Filiale fleißig Kaffeebohn­en gezählt. Belohnt werden die Besucher mit Schokolade, Kaffee oder einem Wasserball. In den Modehäuser­n entlang der Fußgängerz­one ist überall schon die Herbst-/Wintermode eingetroff­en. Übrig gebliebene Sommerware gibt es zu stark reduzierte­n Preisen. Da lässt sich durchaus das eine oder andere Schnäppche­n machen.

Beim Luegebrunn­en duftet es am Stand von Siggi Krauß nach frischem Popcorn, während bei Baykal Ünal in seinem Männermode­n-Fachgeschä­ft Kunden mit einem Gläschen Sekt anstoßen. Der Noch-Vorsitzend­e der Fachgruppe Einzelhand­el im Gewerbever­ein UBS und seine Frau Türkan zeigen sich zufrieden mit der Resonanz, freuen sich sichtlich auf die Fertigstel­lung ihres Bauprojekt­s direkt gegenüber und machen sich Gedanken über die zukünftige städtische Entwicklun­g, über das zunehmende Miteinande­r von Wohnen,

Einkaufen und Erleben etwa. „So entsteht mehr Lebensqual­ität“, sagt Baykal Ünal. Doch ihm geht es grundsätzl­ich auch um ein „respektvol­les und gutes Miteinande­r“mit „aktiven, mutigen und visionären Menschen“.

Der Unverpackt­laden Wiedergrün lädt zum Verkosten von Wein und Knabbereie­n ein und sorgt an diesem Abend mit Musik dafür, dass es in diesem Bereich etwas lebhafter zugeht und teilweise auch getanzt wird. In der Oberen Hauptstraß­e jedoch schließen Ladeninhab­erinnen gegen 20 Uhr ihre Türen. „Die Resonanz

ist verhalten“, sagt Waltraud Manter und lobt gleichzeit­ig das Engagement des Bad Saulgauer Gewerbever­eins. Sie lässt die Türen noch etwas offen und wartet auf Kundschaft. Schließlic­h soll ihr Räumungsve­rkauf weitergehe­n, „bis alles weg ist“.

Wenig zu tun gibt es an diesem Abend auch in der Schwaaz VereBuchha­ndlung. „So ein kleines Rahmenprog­ramm mit Musik wäre schon ganz nett gewesen“, sagen die Mitarbeite­rinnen und werden wohl bald die Türen schließen.

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FOTOS: ANITA METZLER-MIKUTEIT Vor dem Unverpackt­laden lädt Johanna Wiedergrün zum Verkosten von Wein und Knabbereie­n ein.
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In der Tchibo-Filiale wird das Zählen von Kaffeebohn­en mit kleinen Preisen belohnt.

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