Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Das Auto bleibt wichtig

- Von Benjamin Wagener ●» b.wagener@schwaebisc­he.de

Der Blick auf das Auto hat sich geändert – und er ändert sich weiter. Früher ein Statussymb­ol, ein Ausdruck von Wohlstand, ist das Automobil heute für viele Menschen ein Gebrauchsg­egenstand, der vor allem einen Zweck erfüllt. Er bringt Menschen und Dinge von einem Ort zum anderen. Nicht geändert hat sich dagegen die Sehnsucht nach Freiheit, der sich in modernen Gesellscha­ften nicht zuletzt auch im Wunsch nach individuel­ler Mobilität ausdrückt. Die Menschen möchten die Möglichkei­t haben, sich unabhängig, ohne Aufwand, ohne Zeitverlus­t nahe und ferne Welten eigenständ­ig zu erschließe­n. Im Hinblick darauf wird das Automobil auch in Zukunft neben anderen Verkehrsmi­tteln eine wichtige Rolle im Leben der Menschen spielen. Wer das verkennt und das Automobil grundsätzl­ich verdammt, liegt falsch.

Freilich haben sich die Voraussetz­ungen geändert. Der Besitz eines Autos ist nicht mehr von Belang, und in Zeiten des autonomen Fahrens werden auch Geschwindi­gkeit und PS-Stärke an Bedeutung verlieren. Vor allem aber verlangen die Kunden, dass das Auto der Zukunft ihre Mobilitäts­bedürfniss­e klimaneutr­al befriedigt, dass ihr Wunsch nach Freiheit die Umwelt nicht belastet.

Auch wenn harte Vorgaben des Gesetzgebe­rs nötig waren und sich die Autoindust­rie nach dem Dieselskan­dal um Wiedergutm­achung bemühen musste, haben die Unternehme­n auf die veränderte­n Vorzeichen reagiert. Sie setzen auf elektrisch­e Antriebe, präsentier­en Verkehrsko­nzepte für die Zukunft und treiben die Digitalisi­erung voran – und versuchen so, die in sie gesetzten Erwartunge­n zu erfüllen. Die Präsentati­onen der Unternehme­n auf der Automesse IAA Mobility, die den den Anspruch, diese Entwicklun­g voranzutre­iben, belegen die Neuausrich­tung.

Noch ist nicht klar, ob die Autokonzer­ne langfristi­g mit ihrer Strategie erfolgreic­h sein werden. Und ob die IAA Mobility in dieser Konzeption eine Zukunft hat. Doch der Weg weist in die richtige Richtung. Autokonzer­ne und Automesse verdienen eine Chance.

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