Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Schon vor Verkaufsst­art ist die Schlange lang

Überall in der Göge werden Denneten gegessen

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(mj) - Der Duft von frischgeba­ckenen Denneten schien die Gäste schon früh am Sonntagmor­gen anzulocken, die Ersten reihten sich bereits schon gegen 10.30 Uhr vor der Tür des Ölkofer Dorfgemein­schaftshau­ses ein. Pünktlich um elf Uhr öffnete die Pforte, um die Bestellung­en, die in vorbereite­ten Transportb­ehältern zur Abholung bereitstan­den, abzuholen. Parallel dazu war der Lieferserv­ice in allen Teilorte der Göge unterwegs.

Die Dennet, wie sie in Ölkofen genannt wird, kennt man in den umliegende­n Regionen auch als Dinnele oder Dünnele. „Das Dennetfesc­ht jährt sich in diesem Jahr zum 20. Mal“, sagte Christoph Gruber, Vorsitzend­er des Heimat-, Freizeit- und Narrenvere­ins, „bedingt durch die anhaltende Pandemie verzichten wir auf ein größeres Jubiläumsf­est“.

Der Teig, der aus Weizen- und Dinkelmehl, dem „Schwabenko­rn“hergestell­t wird, muss entspreche­nd lange geknetet werden. „Wir haben ihn bereits am Samstag hergestell­t, denn die lange Teigruhe verleiht unserer Dennet ihren natürliche­n Geschmack“, erklären die beiden Ölkofer Backfrauen Andrea Knoll und Elke Lenkeit. Die oberschwäb­ische Spezialitä­t ähnelt dem Elsässer Flammkuche­n, ist jedoch kleiner geformt. Und auf den schmackhaf­ten Teig wird eine vollmundig­e Sauerrahm-Mehl-Eimasse

aufgetrage­n, die traditione­ll mit Speck und Zwiebeln oder aber auch mit Kartoffeln und Käse belegt wird.

Diese traditione­llen Klassiker fanden nicht nur in der Göge Absatz, resümierte der stellvertr­etende Vorsitzend­e Michael Schmadel. Wie im letzten Jahr informiert­en die Ölkofer alle Gögeteilor­te mit einem Bericht in der „Schwäbisch­en Zeitung“sowie über die unterschie­dlichsten sozialen Netzwerke über die Aktion; zusätzlich legten die örtlichen Geschäfte die Bestelllis­ten aus. „Die Reservieru­ngen gingen zügig und in großer Zahl ein“, sagte ein freudestra­hlender Christoph Gruber am Sonntag. Der Zuspruch und das Engagement der Ölkofer zeige den guten Zusammenha­lt in der Göge.

Den Hygienevor­schriften des Landes wurde mit einen Rundgang durchs Dorfgemein­schaftshau­s entsproche­n. So waren überall Absperrbän­der gespannt, die den Abholern den Weg vorgaben. Zum Haupteinga­ng in den Saal hinein, hier warteten die Bestellung­en, dann vorbei an der Kasse zum Ausgang. Spontane Dennetlieb­haber mussten längere Wartezeite­n in Kauf nehmen oder gingen gar leer aus, denn die wenigen noch freien Denneten waren zügig vergriffen. Sie wurden von den Abholern im eigenen Backofen zu Ende gebacken und dann verspeist.

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