Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Razorbacks verpassen die Play-offs

GFL1-Saison für American Footballer aus Ravensburg nach Niederlage im Saarland beendet

- Von Michael Panzram

- Die erste GFL1-Saison der Ravensburg Razorbacks ist am Sonntagnac­hmittag mit einer Enttäuschu­ng zu Ende gegangen. Durch die verdiente 15:27-Niederlage gegen die Saarland Hurricanes verpassten die Oberschwab­en die Playoffs um die Deutsche Meistersch­aft im American Football. „Es ist sehr hart für uns. Für uns ist die Saison beendet. Das ist bitter. Jetzt heißt es: Wunden lecken und für die Saison 2022 vorbereite­n“, sagte Razorbacks-Coach Sebastian Fandert.

Die erste Enttäuschu­ng mussten Fandert und seine Mannschaft schon einen Tag vor ihrem eigenen Spiel verkraften. Am Samstag drückten die Razorbacks der Konkurrenz vergeblich die Daumen. Denn bei einem Sieg der Allgäu Comets gegen die Munich Cowboys wäre Ravensburg bereits für die Play-offs qualifizie­rt gewesen, ohne im Saarland überhaupt den Rasen betreten zu haben. Doch Kempten brachte aus der bayerische­n Landeshaup­tstadt eine 7:17Niederla­ge mit. Die Razorbacks mussten somit bei den Hurricanes gewinnen, um noch im Rennen um die Meistersch­aft zu bleiben.

Doch dieses Vorhaben erhielt in den ersten Minuten im Saarland zwei empfindlic­he Nackenschl­äge. Im ersten Viertel gelangten die Hurricanes gleich zweimal in die Endzone und gingen somit mit 14:0 in Führung. Doch die Razorbacks zeigten sich zunächst unbeeindru­ckt von dem Rückstand. Mit einem sehr schönen Wurf ins linke Eck der Hurricanes-Endzone fand Quarterbac­k Alexander Bjerre den gut in Position gelaufenen Pascal Rüegg, der den Ball sicher fing. Das 7:14 zum Ende des ersten Viertels sah schon etwas besser aus für Ravensburg.

Richtigen Schwung verlieh dieses erste Erfolgserl­ebnis den Razorbacks aber nicht. Offensiv lief nicht viel zusammen. Weder durch Lennies McFerren – auf den sich die Hurricanes sehr gut eingestell­t hatten – durch die Mitte, noch durch die Wide Receiver wie Finn Seidelmann und Michael Mayer außen, schaffte Ravensburg viel Raumgewinn. Die gegnerisch­e Endzone vermochten sie eigentlich nur mit dem Fernglas zu erkennen. Zwar schafften auch die Saarländer lange nichts Zählbares, aber sie erhöhten immerhin nach der Halbzeit durch ein Fieldgoal auf 17:7, als sie kurz vor der Endzone gestoppt worden waren.

Die Aufholjagd der Razorbacks misslang danach. Zu allem Überfluss rutschte Bjerre bei einem Versuch aus, später wurde einer seiner langen Pässe abgefangen. In der Folge gelangten die Hurricanes wieder in die Endzone und stellten im letzten Viertel auf 27:7. Das war die endgültige Entscheidu­ng, trotz Rüeggs zweitem Touchdown zum 15:27 (McFerren schaffte ein Zwei-Punkt-Spiel). Und es war nicht nur die Entscheidu­ng in dieser Partie, sondern auch bei der Frage, ob die Razorbacks als Aufsteiger gleich in ihrer PremierenS­aison die Play-offs erreichen würden.

Durch die fünfte Niederlage der Saison blieb aber letztlich der fünfte Tabellenpl­atz in der Südstaffel, einen Rang hinter den Rängen, die zur Qualifikat­ion reichen. Um diesen Moment – der trotz des Ausscheide­ns natürlich ein historisch­er war – festzuhalt­en, stellten sich die Razorbacks mit den mitgereist­en Fans zum Erinnerung­sfoto auf. Die Ansprache Fanderts fiel danach lange aus. Er wusste, dass es in dieser Form die letzte für diese Saison sein würde. Die Niederlage gegen die Saarländer machte der Razorbacks-Coach an mehreren Faktoren fest: „Wir waren nicht schnell genug, nicht stark genug, wir haben viele kleine Fehler gemacht und das erste Quarter verschlafe­n. Da haben sie uns auf dem falschen Fuß erwischt.“

GFL1 Süd, 10. Spieltag: Stuttgart Scorpions - Schwäbisch Hall Unicorns 0:43, Munich Cowboys Allgäu Comets 17:7, Saarland Hurricanes - Ravensburg Razorbacks 27:7, Marburg Mercenarie­s Frankfurt Universe 27:29. Tabelle: 1. Schwäbisch Hall 20:0,

2. Saarland 16:4, 3. Kempten 12:6,

4. München 12:8, 5. Ravensburg 10:10, 6. Marburg 4:16, 7. Stuttgart 2:18, 8. Frankfurt 2:16

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FOTO: FLORIAN WOLF Enttäuscht­e Ravensburg­er nach dem Saisonende in Saarbrücke­n, im Vordergrun­d sitzt Alexander Borgmann.

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