Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Union in Umfrage erstmals unter 20 Prozent

Kanzlerin Merkel attackiert SPD-Kandidat Scholz – Baerbock hält sich Linksbündn­is offen

- Von Dorothee Torebko und unseren Agenturen

- Es war die letzte Sitzung des Bundestags vor der Bundestags­wahl am 26. September – und es gab am Dienstag eine ungewöhnli­che Einlassung von Kanzlerin Angela Merkel. Bevor sich die drei Bewerber um ihre Nachfolge im Plenum äußern konnten, kritisiert­e die CDUPolitik­erin ihren Vizekanzle­r, den SPD-Kandidaten Olaf Scholz. „Natürlich war und ist niemand von uns beim Impfen in irgendeine­r Form ein Versuchska­ninchen“, sagte sie. Scholz hatte in einem Interview ironisch gesagt: „Wir waren ja alle die Versuchska­ninchen für diejenigen, die bisher abgewartet haben.“Zudem sprach sie sich für den aktuellen CDU-Chef Armin Laschet als künftigen Kanzler aus. „Es ist nicht egal, wer dieses Land regiert“, sagte Merkel. „Der beste Weg für unser Land ist eine CDU- und CSU-geführte Bundesregi­erung mit Armin Laschet als Bundeskanz­ler.“

Laut der Umfrage des Instituts Forsa ist die Union auf einen Tiefstwert gesunken: In der am Dienstag vorgelegte­n Erhebung für RTL/ntv kommen CDU/CSU nur auf 19 Prozent. „Dies dürfte der niedrigste

Wert sein, den jemals ein Institut seit 1949 für die Union ermittelt hat“, erklärte Forsa. In der Vorwoche lag die Union bei 21 Prozent. Die SPD setzte ihren Höhenflug fort und erreichte 25 Prozent (zuvor 23). Die Grünen verloren einen Prozentpun­kt und kamen auf 17 Prozent. Die FDP verbessert­e sich von zwölf auf 13 Prozent. Die Werte von AfD (elf Prozent) und Linken (sechs) sind unveränder­t.

Laut Forsa leidet die Union vor allem unter Laschets schlechtem Image: Im Direktverg­leich kam der CDU-Chef nur noch auf neun Prozent Zustimmung. Scholz lag bei 30 Prozent, Baerbock bei 15. Wäre CSUChef

Markus Söder Unionskand­idat, würden sich laut Forsa 38 Prozent für ihn, 21 Prozent für Scholz und 15 Prozent für Baerbock entscheide­n.

Baerbock selbst zeigte sich von den Umfragewer­ten unbeeindru­ckt. „Ich gebe alles dafür, dass es eine grüne Bundeskanz­lerin geben wird“, sagte sie im Interview der „Schwäbisch­en Zeitung“. Am liebsten sei ihr eine Koalition mit den Sozialdemo­kraten, „aber natürlich unter grüner Führung“. Einem Regierungs­bündnis mit der Linksparte­i erteilte die grüne Kandidatin keine Absage, stellte jedoch die Regierungs­fähigkeit der Linken in Zweifel.

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