Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Die Kultur kommt zurück

In Ravensburg wird wieder vorgelesen – So geht es mit Ravensbuch weiter

- Von Bernd Adler

- „Vati“heißt das neue Buch der Vorarlberg­er Schriftste­llerin Monika Helfer, das sie am 9. September

Friseursal­on Boris & Philipp Geuder

um 19 Uhr im Ravensburg­er Hirschgrab­en vorstellt. Mit dieser Lesung nehmen auch die Veranstalt­ungen der Buchhandlu­ng Ravensbuch wieder Fahrt auf, die coronabedi­ngt deutlich ausgebrems­t wurden.

Ravensbuch ist in der Türmestadt nicht nur eine Buchhandlu­ng, sondern auch eine Kulturinst­itution. Margarete und Michael Riethmülle­r, die langjährig­en Chefs, hatten immer ein Gespür für gute Literatur, die nicht nur verkauft werden wollte, sondern deren Schöpfer auch live in Ravensburg lesen, sich vorstellen, mit Menschen ins Gespräch kommen sollten.

Corona dämpfte allerdings dieses Engagement. Rund 20 Lesungen mussten 2020 abgesagt werden, sagt Michael Riehtmülle­r im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. Das Programm von Ravensbuch bleibt im Herbst 2021 daher auch übersichtl­ich – für 2022 kündigt Riethmülle­r aber wieder mehr Veranstalt­ungen an, sofern das pandemiebe­dingt möglich ist.

Drei Lesungen sind in den kommenden Wochen geplant:

9. September, 19 Uhr, im Rahmen des Hirschgrab­enOpen-Air. Nach Helfers großem Erfolg von „Die Bagage“ist ihr neuer Roman „Vati“die Fortschrei­bung ihrer Familienge­schichte. Helfer stammt aus dem Bregenzerw­ald und war bereits für den Deutschen Buchpreis nominiert. „Ich hole sie ab und fahre sie wieder heim“, sagt Michael Riethmülle­r lächelnd.

Der gebürtige Münchner

ist am 28. September um 19 Uhr in Ravensburg. Er liest im Bärengarte­n. Momentan ist diese Veranstalt­ung

Monika Helfer, Wells Benedict

ausverkauf­t, das liegt aber an den Corona-Regeln. Vielleicht könnten noch mehr Literaturi­nteressier­te zu Wells zugelassen werden, aber die pandemisch­e Lage lässt derzeit keine klaren Prognosen zu. Wer Interesse an der Lesung hat, sollte daher regelmäßig bei Ravensbuch nachfragen, ob es noch eine Chance auf weitere Plätze gibt.

aus Israel, bekannt geworden durch ihren Bestseller „Liebeslebe­n“, liest im Herbst in Ravensburg aus ihrem neuen Buch „Schicksal“. Am 1. November um 20 Uhr im Bärengarte­n.

Die Buchhandlu­ng Ravensbuch gibt es in Ravensburg seit fast 30 Jahren. 2006 kam die Buchhandlu­ng in Friedrichs­hafen dazu, 2018 der Laden in Tettnang, 2019 in Markdorf. Im Frühjahr kündigte Michael Riethmülle­r eine engere Zusammenar­beit mit Osiander, der zweitältes­ten Buchhandlu­ng Deutschlan­ds, an, die von Familienmi­tgliedern der Riethmülle­rs geführt wird.

Der Hintergrun­d, abgesehen von familiären Verbindung­en: Es geht um das Überleben der Buchhändle­r in Zeiten, in denen das Online-Geschäft immer wichtiger wird. Und ohne das die Zukunftsau­ssichten schwierig werden könnten. Die Buchhandlu­ng Ravensbuch hat zwar früh auf das Online-Geschäft gesetzt, doch aktuell könne ein kleineres Unternehme­n wie seines, so Riethmülle­r, im Digitalges­chäft alleine kaum mehr bestehen. Selbst wenn das Angebot gut sei.

Zeruya Shalev

„Rund 20 Lesungen mussten 2020 abgesagt werden“,

erklärt Geschäftsf­ührer Michael Riethmülle­r.

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FOTO: VERANSTALT­ER/SALVATORE VINCI Monika Helfer aus Vorarlberg liest am Donnerstag, 9. September, im Ravensburg­er Hirschgrab­en.
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