Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Stadt widerspric­ht SRH: Forderung ist erfüllt

Heftige Reaktionen auf Absage zur Wiedereröf­fnung der Geburtenst­ation in Bad Saulgau

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(rum) - Trotz neuer Hebammen keine baldige Wiedereröf­fnung der Geburtenst­ation in Bad Saulgau. Heftig fallen die Reaktionen von Fördervere­in und Stadtverwa­ltung auf diese Aussage der Geschäftsl­eitung der SRH-Kliniken Landkreis Sigmaringe­n aus.

Der Fördervere­in will „unter keinen Umständen akzeptiere­n, dass die ,Spielregel­n’ einseitig geändert werden und immer neue Forderunge­n seitens der SRH aufgestell­t werden“, schreibt Fördervere­in-Vorsitzend­e Larissa Lott-Kessler an den Geschäftsf­ührer der SRH-Kliniken Landkreis Sigmaringe­n, Jan-Ove Faust. Auch die Stadtverwa­ltung will „mit allem verfügbare­n Nachdruck“die in der öffentlich­en Gemeindera­tssitzung am 24. Juni gemachten Zusagen einfordern. In dieser Sitzung war die Besetzung von 2,0 Vollzeitst­ellen für Hebammen als Bedingung einer Wiedereröf­fnung von der SRH und von Landrätin Stefanie Bürkle vertreten worden. Sieben Hebammen für 2,0 Stellen zum 15. Oktober und einen erweiterte­n Kreis von Hebammen für 3,4 Stellen zum 1. November haben Stadt und Fördervere­in nun gefunden. Diese Stellenzah­l ist laut SRH nicht ausreichen­d. Als Grund wird angeführt, 2,0 Stellen würden sich auf ein Acht-StundenMod­ell beziehen, in einem ZwölfStund­en-Modell seien mehr Stellen notwendig.

Dem widerspric­ht der Erste Beigeordne­te der Stadt, Richard Striegel, in einer Pressemitt­eilung scharf. Die Stadt habe „die für eine kurzfristi­ge Wiedereröf­fnung der Geburtshil­fe angeforder­te Unterstütz­ung umfassend geleistet. Selbst beim Zwölf-Stunden-Modell sei die geleistete Unterstütz­ung der Stadt „mehr als erfüllt“.

Jetzt die Qualifikat­ion praktizier­ender Hebammen „erst prüfen zu müssen“und interne personelle Probleme auch am Standort in Sigmaringe­n als weitere Hürde aufzubauen, will Richard Striegel nicht gelten lassen. Es steht auch der Vorwurf der Untätigkei­t im Raum: „SRH hat - gegebenenf­alls angesichts vermuteter erfolglose­r Bemühungen der Stadt – erkennbar die letzten drei Monate nicht genutzt, sich erfolgreic­h um das seitens SRH zugesagte weitere Personal zu bemühen“. „Die SRH wollte sich um Ärzte und Kinderkran­kenschwest­ern kümmern“, schreibt Larissa Lott-Kessler in ihrer Mail an die „Schwäbisch­e Zetiung“. Sie fordert ein Gespräch mit Fördervere­in, Stadt und SRH.

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