Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Ermittler tappen im Fall des ausgesetzten Babys weiter im Dunkeln
Die Polizei hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung
(SeK) - Nachdem am Montagabend ein Baby im Gammertinger Stadtteil Mariaberg ausgesetzt worden war, tappt die Polizei bei ihren Ermittlungen weiterhin im Dunkeln. „Wir hoffen nach wie vor auf Hinweise aus der Bevölkerung“, sagte Daniela Baier, Sprecherin des zuständigen Polizeipräsidiums Ravensburg, im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“am Freitag. Bislang aber gebe es in dem Fall keine neuen Erkenntnisse.
Im Keller eines Mehrfamilienhauses auf dem Gelände des sozialen Dienstleistungsunternehmens Mariaberg war am Montagabend ein neugeborenes Kind gefunden worden. Seitdem ist die Polizei auf der Suche nach der Mutter des Babys. Am Mittwochnachmittag gingen die Ermittler mit dem Fall an die Öffentlichkeit. „Wir wollten zunächst die Ergebnisse der Befragung von Nachbarn und anderen Zeugen abwarten“, sagte Daniela Baier der SZ am Freitag. Diese Befragung habe aber zu keinen aufschlussreichen Erkenntnissen geführt. Das Gleiche gelte für ein Schreiben der Polizei, das am Mittwoch an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Mariaberg weitergeleitet worden war.
„Leider haben wir bislang auch keine Hinweise aus der Bevölkerung erhalten“, sagte die Polizeisprecherin. Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei der Mutter um eine Frau handelt, die einen gewissen Bezug zu Mariaberg hat, sich aktuell aber nicht dort aufhält. „Möglicherweise hat die Frau dort früher gewohnt, vielleicht war sie dort zu Besuch“, sagte Daniela Baier. Dass die Mutter des Babys auf der Durchreise zufällig in Mariaberg gehalten und dort entbunden habe, sei hingegen unwahrscheinlich.
Wie die Frau ins Haus am Torackerweg gelangte, ist auch vier Tage nach dem Vorfall immer noch unklar. „Ob sie einen Schlüssel hatte, jemanden im Haus kennt oder eine geschickte Situation abgewartet hat – wir wissen es nicht“, sagte Daniela Baier. Einzelheiten zu dem Fall hält die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen weiterhin zurück. Das Geschlecht des Kindes zum Beispiel wird nicht verraten. Auch unter welchen Umständen es gefunden wurde und von wem, wollte Baier nicht preisgeben. „Das Geschlecht des Babys ist nur demjenigen bekannt, der es dort abgelegt sagt Polizeisprecherin Daniela Baier. hat. Wenn das zum Beispiel jemand bei unseren Ermittlungen erwähnt, hätten wir einen neuen Ansatz.“Dem Kind geht es laut Polizeisprecherin den Umständen entsprechend gut. Es wurde in der Nacht zum Dienstag in ein Krankenhaus gebracht, wo es medizinisch versorgt wird. Das Baby befindet sich nicht in Lebensgefahr. Das Kriminalkommissariat Sigmaringen bittet die Bevölkerung weiter um Mithilfe. Wer hat am Montag in den Abendstunden in Mariaberg auffällige Personen oder ein fremdes Fahrzeug beobachtet? Wer kann sachdienliche Hinweise zum Fehlen eines Babys geben? Kennt jemand eine Frau, die einen Babybauch hatte, der jetzt verschwunden ist?
Hinweise nimmt die Polizei unter der Telefonnummer 07571/1040 entgegen.
„Leider haben wir bislang auch keine Hinweise aus der Bevölkerung erhalten“,