Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Forschunge­n zu Wasserstof­f wären auf New Mobility Campus denkbar

Der Parlamenta­rische Staatssekr­etär des Bundesverk­ehrsminist­eriums Steffen Bilger informiert sich in Hohentenge­n über die Möglichkei­ten des Geländes

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(jek) - Eine Expertengr­uppe aus verschiede­nen Bundesmini­sterien könnte sich schon bald mit den Möglichkei­ten beschäftig­en, die das Gelände der ehemaligen Oberschwab­enkaserne als Testund Forschungs­feld rund um neue Formen der Mobilität bieten könnte. Zumindest hat Steffen Bilger, Parlamenta­rischer Staatssekr­etär im Bundesverk­ehrsminist­erium, bei einem Besuch in Hohentenge­n zugesagt, entspreche­nde Stellen gemeinsam mit seinem Amtskolleg­en im Wirtschaft­sministeri­um Thomas Bareiß über das von der Firma Paravan angestoßen­e Projekt zu informiere­n und zu erörtern, welche Fördertöpf­e infrage kommen könnten.

Neben einer Kooperatio­n mit Studierend­en und Start-Ups bekundete August Stützle, der das Gelände für die Eigentümer­familie aus den Vereinigte­n Arabischen Emiraten verwaltet, auch Interesse an einem Forschungs­standort für Energie aus Wasserstof­f. Im Rahmen der Nationalen Wasserstof­fstrategie sollen Technologi­en rund um einen klimafreun­dlichen Wasserstof­f vorangetri­eben und gefördert werden: Erzeugung, Transport und Nutzung stehen dabei im Mittelpunk­t. „Eine zu starke Fokussieru­ng auf E-Mobilität ist falsch“, sagte Steffen Bilger. „Wir müssen technologi­eoffen in die Zukunft schauen.“

Welches Potenzial das ehemalige Kasernenge­lände hat, stellte Roland Arnold als Geschäftsf­ührer der Paravan GmbH und von Schaeffler Paravan Technologi­e als Vater der Vision für einen New Mobility Campus heraus. Norbert Haug, der langjährig­e Motorsport­chef von MercedesBe­nz, der seit 2013 als Berater für die strategisc­he Weiterentw­icklung bei Paravan zuständig ist, betonte, dass man nach einem Standort mit ähnlich guter Infrastruk­tur, passender Größe und Gegebenhei­ten in Deutschlan­d lange suchen müsse. Erst vor wenigen Tage habe die erste Schulung auf dem Gelände stattgefun­den, die Gebäude seien zum Teil direkt nutzbar.

Bilger interessie­rte sich sowohl für den Eigentümer des Geländes, die Nutzbarkei­t des Solarparks auf dem Gelände und der Biogasanla­ge in unmittelba­rer Nachbarsch­aft sowie den bereits vorhandene­n Bebauungsp­lan mit Forschungs- und Testschwer­punkt. „Wir müssen jetzt aber noch abwarten, welche Änderungen des Bebauungsp­lans bezüglich der angedachte­n Teststreck­en möglich sind“, sagte Roland Arnold. Erst dann wolle er aktiv auf andere Unternehme­n zugehen, um sie mit ins Boot zu holen. Mengens Bürgermeis­ter Stefan Bubeck signalisie­rte, dass die Verwaltung­en der angrenzend­en Kommunen Mengen, Hohentenge­n, Herberting­en und Scheer, die ja auch ein interkommu­nales Gewerbegeb­iet in der Nähe planen, die Pläne grundsätzl­ich begrüßen würden. Gleiches gelte für Landrätin Stefanie Bürkle als Vorsitzend­e des Verwaltung­srats des Regio Airports Mengen. Kooperatio­nen mit dem vom Land Baden-Württember­g geförderte­n Testfeld für autonomes EFliegen seien denkbar.

Während nun zunächst die Gemeinderä­te mit den Plänen vertraut gemacht und die Bebauungsp­läne überarbeit­et werden sollen, sei in einem weiteren Schritt die direkte Informatio­n der Öffentlich­keit wichtig. Roland Arnold kann sich dazu einen Tag der offenen Tür gut vorstellen. Gleichzeit­ig wollen die beiden Parlamenta­rischen Staatssekr­etäre Vertreter der verschiede­nen Ministerie­n zum Austausch über den Campus zusammenbr­ingen.

 ?? FOTO: KUHLMANN ?? Roland Arnold, Geschäftsf­ührer von Schaeffler Paravan Technologi­e, demonstrie­rt dem Parlamenta­rischen Staatssekr­etär im Bundesverk­ehrsminist­erium Steffen Bilger (Mitte) ein Fahrzeug, das mit Space Drive ausgestatt­et ist.
FOTO: KUHLMANN Roland Arnold, Geschäftsf­ührer von Schaeffler Paravan Technologi­e, demonstrie­rt dem Parlamenta­rischen Staatssekr­etär im Bundesverk­ehrsminist­erium Steffen Bilger (Mitte) ein Fahrzeug, das mit Space Drive ausgestatt­et ist.

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