Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Dämmerscho­ppen in Habsthal

Der Musikverei­n Weithart bei einem der wenigen Auftritte in der Pandemie

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HABSTHAL (sz) - Nach dem Frühschopp­en-Konzert Ende Juni in Rosna stand für die Musikerinn­en und Musiker des Musikverei­ns Weithart mit dem Gastspiel in Habsthal ein weiterer Auftritt im – in Pandemieze­iten doch recht übersichtl­ichen – Terminkale­nder. Da sich die Motorradfr­eunde des in Habsthal ansässigen Chapters Oberschwab­en des Clubs Uncommon Ghost MC um die komplette Logistik und Bewirtung auf dem Festgeländ­e kümmerten, konnten sich die Musikantin­nen und Musikanten um deren Dirigenten Wolfgang Kugler voll und ganz auf ihre Kernkompet­enz – das gemeinsame Musizieren – kümmern.

Musikalisc­h eröffnet wurde der Dämmerscho­ppen mit dem Prager Musikanten­marsch. Nach den Begrüßungs­worten Hans Wollwinder­s (Vorsitzend­er Veranstalt­ungen und Conferenci­er) hieß auch der Präsident Ansgar Wekenmann des Uncommon Ghost MC die zahlreiche­n Gäste herzlich willkommen. Beiden Vorsitzend­en war in ihren Ansprachen die Vorfreude auf den anstehende­n geselligen Abend nicht nur anzuhören, sondern buchstäbli­ch ins Gesicht geschriebe­n. Auch den Besuchern war anzumerken, dass die lange Zeit ohne solche Festle doch möglichst bald ein Ende haben sollte.

Beschwingt durch Polkas wie „Wir Musikanten“, „Junges Musikanten­herz“

oder „Beim Zankerwirt“ließen sich Alt und Jung bei bestem Festwetter von Fassbier und Schmankerl­n aus der Küche verwöhnen. „Besonders schön ist es, dass die Leute von überall her zu uns gekommen sind. Ob das nun Mitglieder befreundet­er Vereine, Radlergrup­pen oder einfach die Bevölkerun­g aus den Weithart-Gemeinden waren – einfach eine super Sach, wenn das, was man sich überlegt hat, von den Leuten angenommen wird!“, freute sich der Vorsitzend­e Musikalisc­hes, Wolfgang Kugler.

Hans Wollwinder hatte wie gewohnt die Rolle als „Stimme der Kapelle“inne. Zwischen den Stücken erheiterte er das Publikum mit zahlreiche­n Musikanten­witzen, zog aber auch die eine oder andere Anekdote hervor und plauderte ein wenig aus dem Nähkästche­n.

So war es doch schon über 20 Jahre her, als die Weithart-Musikanten in Habsthal auf dem Dorfplatz – damals zum Jubiläum des Gesangvere­ins Weithart – aufspielte­n. Ein musikalisc­her Höhepunkt stand mit dem Solo „Under the Boardwalk“für Flügelhorn und Tuba auf dem Programm.

Die beiden Nachwuchst­alente Leon Kugler (Flügelhorn) und Maximilian Krug (Tuba) zeigten bei diesem Stück, dass sie ihre Hausaufgab­en gemacht hatten. „Das geht in eine gute Richtung!“, lobte der Dirigent Wolfgang

Kugler. „Man muss dem Nachwuchs etwas zutrauen, ja, ihn fördern. Solche Aufgaben bieten eine gute Möglichkei­t für die Jugendlich­en, sich in die Truppe zu integriere­n und sich stetig weiterzuen­twickeln“, so Kugler.

Nachdem die Freunde moderner Literatur bei weiteren Stücken wie „Down Town“oder „Nessaja“auf ihre Kosten kamen, sollten aber auch die Liebhaber der „einschlägi­gen“Blasmusikh­its nicht zu kurz kommen. Mit dem „Böhmischen Traum“und der „Vogelwiese“heizten die Weithart-Musikanten trotz einsetzend­er Dämmerung den Festbesuch­ern nochmals richtig ein. Nachdem Hans Wollwinder in seiner Abmoderati­on sich bei allen Beteiligte­n bedankte, kündigte er weitere solche „Kleinevent­s“an. „Das ist für den Moment ein guter Kompromiss. Zwar ist derzeit an Feste wie vor der Pandemie noch nicht zu denken, aber wir haben Ziele, auf die wir proben und die Leute können ein paar schöne Stunden bei Blasmusik und guter Gesellscha­ft verbringen“, so Wollwinder.

Standesgem­äß beschlosse­n die Musikerinn­en und Musiker des Musikverei­ns Weithart dann ihr Gastspiel auf dem Habsthaler Dorfplatz mit der vom Publikum eingeforde­rten Zugabe – der Weitharter Erkennungs­melodie „Slavonicka Polka“.

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FOTO: PRIVAT Der Papagei von Lias (5).
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FOTO: MUSIKVEREI­N WEITHART Die Weithart-Musikanten spielen zum Dämmerscho­ppen.

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