Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Mehrheit befürwortet eine Erweiterung des Marktplatzes
Zweiter Baustein des Projekts Ortsmitte – Mehr blaue als rote Bälle landen in Säulen
- Die Stadt Bad Saulgau und das Planungsbüro Pesch und Partner aus Stuttgart sind während der Marktzeit am vergangenen Mittwoch mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch gekommen, um ein Stimmungsbild von der geplanten Erweiterung des Marktplatzes zu bekommen. Die Stadt will die Stadtmitte als zentralen Treffpunkt des gesellschaftlichen Lebens stärken.
Die Stadt Bad Saulgau ist eine von 20 baden-württembergischen Modellkommunen, die am Projekt „Ortsmitten – gemeinsam barrierefrei und lebenswert gestalten“teilnehmen. Es umfasst drei Bausteine, der erste war eine Online-Umfrage sowie eine interaktive Karte, auf der die Bürgerinnen und Bürger ihre Erfahrungen, Wünsche und Anregungen platzieren konnten. Für den zweiten Baustein am vergangenen Mittwoch zwischen 10.30 und 14 Uhr wurde ein Stand in der Unteren Hauptstraße aufgestellt – und dazu ein Tisch mit zwei Säulen, hinter denen deutlich sichtbar die Frage gestellt wurde: „Befürworten Sie die Erweiterung des Marktplatzes über die Hauptstraße?“. Die Befragten warfen blaue Bälle für Ja in die linke und rote Bälle für Nein in die rechte Säule. Das Ergebnis nach dem größten Andrang während der Mittagszeit? 26 blaue und rote Bälle. „Das Ergebnis
ist zwar nicht repräsentativ, spiegelt aber die Umfrage des ersten Bausteins wieder“, sagte Valerija Overchuk vom Planungsbüro Pesch und Partner, das das Projekt vom Anfang bis zum Ende begleitet.
Denn schon bei der Online-Umfrage zeichnete sich unter anderem ab, dass sich die Bürgerinnen und Bürger zum Beispiel vorstellen könnten, Parkplätze auf dem Marktplatz zu reduzieren oder die Aufenthaltsqualität in der Stadtmitte durch Begrünung und Bäume zu verbessern. Die Aktion am Mittwoch diente auch dazu, „sich weitere Meinungen anzuhören und neue Ideen aufzugreifen“, so Overchuk. Generell seien die Bad Saulgauerinnen und Bad Saulgauer einer Erweiterung des Marktplatzes gegenüber aufgeschlossen. „Es gab aber kritische Stimmen“, ergänzte Overchuk. Diejeningen, die rote Bälle in die Säule warfen, machen sich unter anderem Sorgen wegen der Anlieferungen von Einzelhandelsgeschäften. Dem Planungsbüro ist es ein Anliegen, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ein Leitbild zu entwerfen. Bis Ende des Jahres geht es nun darum, das Projekt zu dokumentieren und zusammenzufassen, ehe es dem Gemeinderat präsentiert wird.