Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Maschinenring generiert Millionenumsatz
In der Jahreshauptversammlung blicken die Verantwortlichen auf zwei Geschäftsjahre zurück
- Ungewohnt der Zeitpunkt, ungewohnt das Programm und ebenso ungewohnt der Zugang zur Versammlungsstätte, so präsentierte sich die Jahreshauptversammlung des Maschinenrings (MR) Alb-Oberschwaben am vergangenen Mittwochabend im Dorfgemeinschaftshaus Boms. Dem Hygienekonzept des DGH folgend, galt es vor Betreten der Versammlungsstätte zuerst den Corona-Schnelltest zu absolvieren. Und statt dem üblichen Rahmenprogramm waren in diesem Jahr die Regularien mit Zahlen, Daten und Fakten aus den Geschäftsjahren 2019 und 2020 im Fokus.
Der Vorsitzende Markus Bauknecht begrüßte unter den Versammlungsteilnehmern auch den frisch gewählten Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes BiberachSigmaringen Karl Endreß und den Hausherrn der Halle Bürgermeister Peter Wetzel. In seiner Einführung erinnerte er an das Generalziel der Maschinenringe, die bundesweit bereits 1958 gegründet wurden, den Solidaritätsgedanken zwischen den Mitgliedsbetrieben zu fördern. Vor diesem Hintergrund bieten die Maschinenringe Lösungen für den wirtschaftlichen und sozialen Bereich an. Sie fördern damit den ländlichen Raum und leisten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Landwirtschaft in ihrer Vielfalt. Wie diese Ziele im 1210 Mitglieder umfassenden
Maschinenring Alb-Oberschwaben in den Geschäftsjahren 2019 und 2020 umgesetzt wurden, berichtete der Geschäftsführer Hubertus Kleiner.
Als ein wichtiges Standbein des MR nannte er die Betriebs- und Haushaltshilfe, die in beiden Geschäftsjahren über 90 Einsätze mit 5000 Einsatzstunden zu verzeichnen hatte. Dem steigenden Bedarf an Betriebshilfe stehen nur eine begrenzte Zahl an Betriebshelfern gegenüber. „Betriebshelfer sind landauf, landab sehr begehrt“, so der Geschäftsführer, der in der Akquisition für diese Tätigkeit eine Aufgabe sieht. Zukünftig bietet der MR auch die häusliche Pflege für Privathaushalte an. Ein weiteres viel genutztes Angebot ist der gemeinsame Einkauf von Betriebsmitteln wie Diesel, Heizöl, Öle und Schmierstoffe aber auch Baustoffe sowie die umweltgerechte Entsorgung von Silofolien und Altreifen. So wurden in den beiden Geschäftsjahren 3,4 Millionen Euro Umsatzerlöse bei der Beschaffung von Betriebsmitteln generiert. Im technischen Bereich ist die Ausleihe der landwirtschaftlichen Maschinen wie Mietschlepper, Güllefässer und Miststreuer eine wichtige Plattform, um die Flexibilität in den Betrieben zu gewährleisten. Dieses breit angelegte Portfolio, das weitere Bausteine wie Winterdienst, Landschaftspflegearbeiten und Grüngutverwertung umfasst, zeigte sich auch an der positiven Entwicklung der Bilanzzahlen und des trotz Corona auskömmlichen Jahresüberschusses 2019/20 von 117 000 Euro.
Die anstehenden Wahlen von Vorstand und Beirat waren für den Wahlleiter Gerhard Gommeringer vom Landratsamt Sigmaringen dank der guten Vorbereitung eine leichte Aufgabe. So wurden der Vorsitzende Markus Bauknecht und seine Stellvertreter Hubert Geser und Karl Traunecker in ihren Ämtern einstimmig bestätigt. Ebenso der zwölfköpfige Beirat, in dem mit Florian Ardelt aus Liebenau, Marius Dollinger aus Ebersbach-Musbach und Stefan Hospach aus Oberschmeien drei neue Gesichter sind.
Nachdem die letzte Beitragserhöhung schon 22 Jahre zurückliegt, folgte die Versammlung dem Antrag auf Erhöhung des Mitgliedsbeitrages auf 61 Euro. Auch die Aktualisierung der Satzung konnte mit einstimmigem Beschluss auf den Weg gebracht werden. Über anstehende Investitionen und Aktivitäten im bereits laufenden Geschäftsjahr berichtete Hubertus Kleiner.
Mit einem Geschenk aus dem Beirat verabschiedet wurden Phillip Benz, Sebastian Geiger und Peter Heinzler sowie der Kassenprüfer Karl Munz. „Wir alle sind Maschinenring“, mit dieser auffordernden Feststellung beendete der Vorsitzende Markus Bauknecht die Versammlung.