Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Impfzwang durch die Hintertür
Zu: „Für Ungeimpfte wird es ungemütlich“, SZ vom 16. September:
Die Pandemie beherrscht jetzt bereits seit beinahe zwei Jahren unser Leben. Wir Pflegekräfte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in sozialen Berufen erhielten im Dezember 2020 als eine der Ersten das Angebot zur Corona-Impfung, welches vermutlich zahlreich wahrgenommen wurde. Seither wurden durch Aufklärung seitens der Regierung circa 66 Prozent der Bevölkerung durchgeimpft. Manche aus Überzeugung, manche aus Angst, manche als Freibrief zum Reisen und Feiern. Jeder konnte eigenständig seine Entscheidung für oder gegen den Piks treffen. Mit dem aktuellen Druck der Regierung erfolgt meiner Meinung nach jedoch ein Impfzwang durch die Hintertür. Wir als Pflegekräfte waren mit einer der Vorreiter zum Impfen. Viele von uns konnten Beobachtungen im privaten und dienstlichen Umfeld machen, die eventuell positiv oder negativ einer Corona-Impfung zugeordnet werden könnten. Allerdings möchte die Regierung jetzt verpflichtend eine (Auffrischungs-)Impfung für das Gesundheitswesen und soziale Bereiche. Was wird passieren, wenn ein großer Teil der Pflegeberufe und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im sozialen Bereich dies nicht befürwortet? Wer wird unsere Alten und Kranken pflegen? Wer wird unsere Kinder und die Behinderten betreuen und unterrichten? Wird der Pflegenotstand beschleunigt, weil sich kompetentes Personal abwendet?
Tannhausen
Manuela Hald, Liebe Leserinnen, liebe Leser,