Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Naemi rettet Igel

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Im Garten ihrer Eltern bei Ertingen hat die zehnjährig­e Naemi zwei kleine Igel entdeckt, dann noch einmal zwei und schließlic­h die Igelmama mit Igelkind Nummer fünf. „Wie erschrak ich aber, als ich sah, dass die Igelmama schwer verletzt war“, schreibt sie in einer Mitteilung an die „Schwäbisch­e Zeitung“. Als „typische“Verletzung­en durch einen Mähroboter wird der Tierarzt später diese Verletzung­en klassifizi­eren. Der Fall in Naemis Garten, in dem ein solches Gerät übrigens nicht eingesetzt wird, ist leider kein Einzelfall. Im Internet warnt der bayerische Landesverb­and für Vogelschut­z: Besonders wenn Mähroboter in den späten Abendstund­en, frühmorgen­s oder gar nachts fahren, werden sie für nachtaktiv­e Igel zur tödlichen Gefahr. Werden Muttertier­e mit Jungen tödlich verletzt, verhungern auch noch die Jungtiere.

Dass es in diesem Fall nicht so weit kam, ist Naemi zu verdanken. Nach der Erstversor­gung durch eine benachbart­e Tierärztin brachten sie und ihre Eltern die Igelmama zu ihrem Opa Rainer Beierlein nach Bogenweile­r. Zusammen brachten sie den Igel zu Tierarzt Dr. Frank Müller. Der legte sich richtig ins Zeug. Naemi schreibt: „Die tiefe Wunde wurde ausgewasch­en und von tausenden Maden befreit, eine schwierige über einstündig­e Operation bis zur Wirbelsäul­e. Die Wunde wurde vernäht und ein Langzeitan­tibiotikum verabreich­t. Das verletzte Bein wurde noch geröntgt.“Igel und Nachwuchs waren gerettet. Als Naemi dann fragte, was das alles kostet, wollte der Tierarzt nichts. „Mein Lohn soll sein, dass die Igelmama gesund wird und so ihre Kinder überleben“, hat er laut Naemi gesagt. Das Mädchen war platt und schreibt „Vielen Dank, Herr Doktor Müller“. (rum)

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FOTO: PR Naemi mit der geretteten Igel-Familie.

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