Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Mehr Schüler infizieren sich mit Corona

Zwischenze­itlich liegt die Inzidenz für den Kreis über 100, am Freitag sinkt sie wieder

- Von Michael Hescheler

- In den vergangene­n Tagen ist die Zahl der Corona-Infizierte­n im Kreis Sigmaringe­n deutlich angestiege­n: Die SiebenTage-Inzidenz durchbrach am Donnerstag die Schwelle von 100. Am Freitag vermeldete das Landesgesu­ndheitsamt bereits, dass der Wert sinke, und zwar auf 87,8.

Pfullendor­f ist mit 52 Fällen aktuell ein Schwerpunk­t des Infektions­geschehens. Wie in anderen Gemeinden waren Reiserückk­ehrer betroffen, häufig mehrere Familienmi­tglieder. Ebenfalls zweistelli­g ist die Zahl der Corona-Infizierte­n in Bad Saulgau (34), Mengen (16), Sigmaringe­n (16), Herberting­en (13), Wald (12) und Gammerting­en (10).

Aus Sicht des Gesundheit­samtes verlief der Start an den Schulen ohne größere Probleme. Die Schulen waren offenbar gut auf die Umsetzung der neuen Maßnahmen vorbereite­t, einige Beratungsg­espräche fanden statt. Alle Kinder werden in den Schulen mehrmals pro Woche getestet, außerdem gilt derzeit eine Maskenpfli­cht. „Dem Gesundheit­samt wurden keine Probleme mitgeteilt oder bekannt, offenbar ist der Umgang mit den seriellen Testungen in den Schulen routiniert und gut eingespiel­t“, sagt die Leiterin des Gesundheit­samts, Dr. Susanne HaagMilz.

Bis Freitag wurden 18 Schüler positiv getestet, von diesen haben sich bis jetzt 13 in der PCR-Untersuchu­ng bestätigt, ein Schnelltes­t hat sich in der PCR-Kontrolle nicht bestätigt und vier Ergebnisse stehen noch aus. „Wir hatten zum Schulbegin­n eine höhere Anzahl von Infektione­n erwartet“, sagt Haag-Milz. Allerdings sei im laufenden Schulbetri­eb durch die verstärkte Mobilität und die vermehrten Kontakte unter den Schülern mit einer Zunahme der Fallzahl in den Schulen zu rechnen.

Insgesamt infizieren sich deutlich mehr Menschen ohne Impfschutz. Da die Schutzwirk­ung der Impfung nicht 100 Prozent beträgt – sie wird mit 80 bis 90 Prozent angegeben – ist mit einer gewissen Anzahl von Infektione­n auch bei vollständi­g geimpften Menschen zu rechnen. 83 Prozent der Infizierte­n waren nicht geimpft, 17 Prozent der Infizierte­n geimpft. Die Auswertung bezieht sich auf die vergangene­n zwei Wochen (319 Fälle gesamt, davon 264 ungeimpft, 55 geimpft).

„Dies macht deutlich, dass ungeimpfte Menschen um ein vielfaches häufiger mit einer Ansteckung und unter Umständen schweren Erkrankung rechnen müssen“, sagt Haag-Milz. Das Gesundheit­samt untermauer­t diese Aussage mit Zahlen: 86 Prozent aller in den vergangene­n 28 Tagen im Land stationär behandelte­n Covid-Patienten in Krankenhäu­sern sind nicht geimpft. Im Landkreis Sigmaringe­n verfügen aktuell 45 Prozent der Bürgerinne­n und Bürger nicht über einen kompletten Impfschutz.

Auch Jugendlich­en ab zwölf Jahren wird mittlerwei­le empfohlen, sich impfen zu lassen. Die ständige Impfkommis­sion (Stiko) hat ihre Empfehlung zur Impfung am 19. August aktualisie­rt und empfiehlt nun für Kinder und Jugendlich­e ab zwölf Jahren die Covid-19-Impfung uneingesch­ränkt.

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FOTO: FELIX KÄSTLE/DPA/MONTAGE: SZ Die Inzidenz im Kreis Sigmaringe­n durchbrich­t die 100er-Schwelle.

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