Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Energiebericht liefert Daten für Gemeindegebäude
Verbrauch ist 2020 wegen der Pandemie größtenteils gesunken – Umrüstung auf LED hat sich gelohnt
- Für den aktuellen Energiebericht 2020 der Gemeinde Altshausen hat die Netze BW einzelne Gebäude besonders unter die Lupe genommen. Die Details haben Felix Berger und Michael Ruff dem Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung vorgestellt.
Durch das kommunale Energiemanagement erhalten Kommunen von der Netze BW eine Bewertung des Energie- und Wasserverbrauchs der eigenen Liegenschaften und Anlagen. Neben den Verbrauchswerten werden auch die Energiekosten erfasst und die aus dem Verbrauch resultierenden Emissionen ermittelt.
Der witterungsbereinigte Wärmeverbrauch aller erfassten Objekte
ist gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen. Die größten Einsparungen sind in der Alten Post (-35 Prozent), dem alten Rathaus (-31,5 Prozent) sowie dem Feuerwehrhaus (-18 Prozent) zu verzeichnen. In den Schulen ist der Wärmeverbrauch allerdings durchgängig angestiegen. Bürgermeister Patrick Bauser hatte dafür eine plausible Erklärung. „Zwar waren die Schulen durch die Corona-Pandemie zeitweise geschlossen. Aber im Winter war Unterricht und es musste regelmäßig gelüftet werden. Das führt natürlich zu einem höheren Wärmeverlust“, sagte Bauser.
Der Licht- und Stromverbrauch aller erfassten kommunalen Liegenschaften und Anlagen sank im Vergleich
zum Vorjahr um rund 13 Prozent auf 644 725 Kilowattstunden. Dies ist vor allem durch Einsparungen in der Verbandsschule von 32,4 Prozent und der Straßenbeleuchtung (-19,2 Prozent) zu erklären. In der Alten Post ist der Verbrauch hingegen um elf Prozent angestiegen. Insgesamt zeigt sich bei der Straßenbeleuchtung der enorme Vorteil durch die Umrüstung auf LED. Im Jahr 2014 lag der Verbrauch noch bei mehr als 240 000 Kilowattstunden, im vergangenen Jahr waren es rund 77 000 Kilowattstunden. Das ist im Vergleich der beiden Jahre eine Einsparung von 68 Prozent
Der Wasserverbrauch aller erfassten Objekte betrug im Betrachtungsjahr 6865 Kubikmeter. Im Vergleich
zum Vorjahr ist dieser Wert um rund 28 Prozent zurückgegangen. Hauptgrund hierfür ist der Verbrauchsrückgang in den Schulen und dem Haus am Weiher. Mit 2264 Kubikmetern Wasser hatte die Asylunterkunft dennoch den zweithöchsten Wasserverbrauch in der Gemeinde. Aktuell wohnen rund 40 Personen in dem Gebäude. Den größten Wasserverbrauch verzeichnet die Herzog-Philipp-Verbandsschule.
Insgesamt sind die Bezugskosten für Energie und Wasser im Vergleich zum Vorjahr auf 318 634 Euro leicht zurückgegangen. Ursache für den Rückgang ist der geringere Energie- und Wasserbedarf im Vergleich zu 2019.
Am Schulzentrum war in der Analyse besonders in der Mittagszeit von 11 bis 13 Uhr ein hoher Stromverbrauch zu verzeichnen. „Der Auslöser dürfte die Mensa sein, in der dann besonders viele Geräte laufen“, sagte Ruff. Durch eine Photovoltaik-Anlage auf dem gesamten Gebäudedach käme eine Nennleistung von rund 23 Kilowattpeak zusammen. Das würde im Sommer den Strombedarf während der Mittagszeit decken. Auf das Jahr gesehen käme die Anlage auf einen Versorgungsanteil von 41 Prozent des Bedarfs.
Auf Wunsch des Gemeinderates sollen die Mitarbeiter von Netze BW weitere Informationen zu Sanierungsmaßnahmen liefern, die am meisten Sinn machen. Diese sollen dann zunächst im Technischen Ausschuss und anschließend im Gemeinderat aufgearbeitet werden.