Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Versandhaus Walz legt während Corona kräftig zu
Zahlen des Waldseer Versandhändlers sind deutlich besser als vor der Pandemie – Neue Mitarbeiter gesucht
- Die Corona-Krise hat viele Branchen und Firmen hart getroffen. Doch es gibt auch Gewinner. Insbesondere der Online-Handel hat während der Pandemie einen Boom erfahren. Ob auch das Versandhaus Walz mit Sitz in Bad Waldsee zu den Corona-Gewinnern zählt? Die „Schwäbische Zeitung“hat nachgefragt.
„Die Versandhaus Walz GmbH mit den Marken Baby-Walz, Die Moderne Hausfrau und Walz Vital hat sich sehr positiv entwickelt, trotz der Pandemie und den Schließungen der Ladengeschäfte während der Lockdowns“, erklärt Geschäftsführer Stefan Weychert. Die Einbußen im Ladengeschäft hätten mit „sehr erfolgreichen eCommerce- und Katalogumsätzen mehr als ausgeglichen“werden können. Und seitdem die Baby-Walz-Filialen wieder geöffnet haben, würden die Kunden auch dort wieder einkaufen. „Insgesamt sind wir stark gewachsen und die Zahlen sind dadurch deutlich besser als vor der Krise. Die Pandemie hat das Kaufverhalten der Konsumenten sehr schnell und stark in Richtung Online beschleunigt, was wir als Versandhaus mit einem starken Fokus auf Online und unserer leistungsfähigen Logistik vor Ort gut nutzen konnten“, so Weychert.
Daher sucht das Versandhaus zahlreiche neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Logistik und für die Online-Aktivitäten, um das Wachstum weiter auszugestalten. „Unserer großartigen Mannschaft ist es gelungen, sich in diesen Krisenzeiten auf die deutlich gestiegenen Mengen einzustellen und unser Geschäft weiter voranzutreiben“, blickt der Geschäftsführer zufrieden auf die positive Entwicklung zurück, die sich auch anhand von Unternehmenskennzahlen darstellen lässt. Denn die Walz-Gruppe wächst kontinuierlich und zweistellig. Wie Weychert aufzeigt, stieg der Umsatz von 256 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 295 Millionen Euro im Jahr 2020. Und die Umsatzsteigerung hält wohl weiter an. „Auch für dieses Jahr entwickeln wir uns positiv und legen aller Voraussicht nach deutlich zweistellig nach“, berichtet Weychert.
Der Grund für diese positive Entwicklung liegt in der Corona-Pandemie begründet, die den digitalen Wandel im Handel stark beschleunigt habe. „Als Versandhaus sind wir seit Jahrzehnten im Katalogversand und auch schon lange im Onlinehandel aktiv und waren damit gut gerüstet, diese Transformation zu gestalten und davon zu profitieren“, erklärt Weychert und möchte die eCommerce-Aktivitäten weiter ausbauen und daher in diesem Bereich neue Mitarbeiter einstellen.
Aber auch in der Logistik sucht Walz noch Verstärkung. Die Mitarbeiterzahlen sollen weiter ansteigen. Waren im Februar 2020 am Standort Bad Waldsee noch 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, „haben wir unsere Belegschaft kräftig ausgebaut und bewegen uns Richtung 900 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter“, so Weychert, dessen weitere Unternehmensstrategie bei allen Marken auf Wachstum ausgerichtet ist: „Wir möchten in diesen Bereichen weiterhin stark und nachhaltig wachsen und profitabel bleiben. Der Ausbau unseres Online-Geschäfts steht im Mittelpunkt unserer Wachstumsstrategie.“Die Personalsuche stelle hierfür einen wesentlichen Baustein der Unternehmensstrategie dar und so möchte Walz als attraktiver Arbeitgeber in der Region wahrgenommen werden.
Obgleich die Pandemie dem Unternehmen wirtschaftlichen Aufschwung beschert hat, so wurden die Verantwortlichen auch vor Herausforderungen gestellt. So wurden auch bei Walz entsprechende Sicherheitsmaßnahmen getroffen, Homeoffice realisiert und ein Corona-Team gebildet.
Übrigens: Während der Pandemie gab es eine Auffälligkeit bei den Bestellungen. Die Kunden der Marke Baby-Walz haben verstärkt Fieberthermometer nachgefragt. Und noch einen weiteren Verkaufsschlager hat es gegeben, wie Weychert der „Schwäbischen Zeitung“berichtet: „Artikel, die gerade im Lockdown besonders gut angenommen worden sind, waren alle Formen von Spielwaren.“