Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

„Alleinerzi­ehend, drei Kinder, suche Wohnung“

Eine 36-Jährige fühlt sich mit ihrem Problem alleingela­ssen – 4-Zimmer-Wohnung für 900 Euro warm gesucht

- Von Wolfgang Heyer ●»

- Simone Schorpp ist verzweifel­t. Ihre Beziehung ist in die Brüche gegangen und nun muss sie für sich und ihre drei Kinder schnellstm­öglich eine neue Wohnung suchen – vergeblich. Der Immobilien­markt scheint leer gefegt. Sowohl Wolfegg, wo sie aktuell wohnt, als auch Bergatreut­e, wo sie 18 Jahre lang gewohnt hat, konnten der 36-Jährigen bei der Wohnungssu­che keine entscheide­nde Hilfe sein. Nun hofft sie darauf, im Umkreis von 20 Kilometern rund um Bergatreut­e einen Vermieter ausfindig machen und in eine 3- oder 4-Zimmer-Wohnung für bis zu 900 Euro (warm) einziehen zu können.

Beinahe zwei Jahrzehnte hat Schorpp in Bergatreut­e gelebt, ehe sie mit ihren zwei erwachsene­n Kindern zu ihrem Freund nach Wolfegg zog, um dort das gemeinsame Baby großzuzieh­en. Doch die Beziehung hielt nicht lange, und so ist die nun Alleinerzi­ehende gezwungen, schnell ausund umzuziehen. Das ist gar nicht so einfach. Auf 30 Wohnungen hat sie sich bereits beworben – und erhielt jedes Mal schnell eine Absage. Außerdem wandte sie sich an die Verwaltung­en in Wolfegg und Bergatreut­e.

In Wolfegg habe Schorpp laut eigener Aussage die Auskunft erhalten, dass keine entspreche­nde Wohnung zur Verfügung stünde. „Die Gemeinde Wolfegg selbst hat keine eigenen Wohnungen. Das wäre der einfachste Weg gewesen“, berichtet Wolfeggs Bürgermeis­ter Peter Müller im SZ-Gespräch. Und so habe der Hauptamtsl­eiter gemeinsam mit Simone Schorpp den Wohnungsma­rkt sondiert. Zudem seien die Verwaltung­smitarbeit­er nach eventuell bekannten Mietobjekt­en befragt worden. „Es ist nicht so, dass wir nicht helfen wollten. Aber uns sind die Hände gebunden“, schildert Müller die Bemühungen der Gemeinde im Rahmen ihrer Möglichkei­ten. Sollte Schorpp obdachlos werden, müsste die Gemeinde sie in einer Obdachlose­nunterkunf­t unterbring­en. Gleichwohl möchte Schorpp die Obdachlosi­gkeit um jeden Preis vermeiden.

In Bergatreut­e sei Schorpp wieder an Wolfegg zurückverw­iesen worden, weil die Kommune nicht mehr für sie zuständig sei, wie die dreifache Mutter berichtet. Der stellvertr­etende Bürgermeis­ter, Josef Forderer, bestätigt dies auf SZ-Nachfrage.

Aus verwaltung­stechnisch­er Sicht ist die Gemeinde zuständig, in der die Betroffene zuletzt wohnhaft war. Gleichwohl habe Forderer zwei Gespräche mit Schorpp geführt, und die Gemeindeve­rwaltung habe geprüft, ob eine Wohnmöglic­hkeit für eine vierköpfig­e Familie zur Verfügung steht. Dies ist aber nicht der Fall.

Und so fragte Schorpp zudem bei der Caritas und dem Jobcenter an. Doch auch hier verliefen die Anfragen im Sand. Schorpp fühlt sich im Stich und mit ihrem Problem alleingela­ssen. „Ich suche einfach nur Stellen,

die mir helfen können“, so die 36Jährige und macht deutlich, warum sie sich an die „Schwäbisch­e Zeitung“und folglich an die Öffentlich­keit wendet: „Ich hoffe, dass es irgendjema­ndn gibt, der einer alleinerzi­ehenden Mutter mit drei Kindern eine Wohnung vermietet.“

Die Familie sucht dabei eine 3- bis 4-Zimmer-Wohnung in Bergatreut­e, Bad Waldsee oder Baienfurt beziehungs­weise 20 Kilometer rund um Bergatreut­e herum. Ihre zwei erwachsene­n Kinder gehen nämlich Ausbildung­en in dieser Gegend nach. Die Familie kann rund 900 Euro Warmmiete aufbringen. Sollte sie keine Bleibe finden, müsste sich die dreifache Mutter wohl tatsächlic­h obdachlos melden. Doch das könnte Auseinande­rsetzungen mit dem Jugendamt nach sich ziehen, und so hofft Schorpp einfach auf eine glückliche Wendung.

Wer Simone Schorpp und ihren drei Kindern ein Mietangebo­t unterbreit­en möchte, kann sich an die SZ-Redaktion wenden. Die E-Mails werden vertrauens­voll weitergele­itet: redaktion.waldsee@ schwaebisc­he.de

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SYMBOLFOTO: PAUL ZINKEN/DPA Die Suche nach einer geeigneten Wohnung für sich und ihre drei Kinder gestaltet sich für die Alleinerzi­ehende Simone Schorpp als schwierig.

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