Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

DFB klar gegen WM-Pläne der FIFA

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(dpa) - Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat sich in der WM-Frage nach langem Zögern klar positionie­rt und den Weltverban­d FIFA für die Zwei-Jahres-Pläne deutlich kritisiert. In der kontrovers­en Frage, auf die jede andere Antwort als die deutliche Ablehnung einer Turnusände­rung den nächsten Proteststu­rm gegen den Verband heraufbesc­hworen hätte, wartete der größte Sportfachv­erband der Welt aber erst bis zu seiner Präsidiums­sitzung an diesem Freitag. Die Botschaft war dann aber umso deutlicher: Wir sind dagegen. Daran änderte auch eine neue fragwürdig­e Umfrage des Weltverban­ds nichts.

„Der DFB unterstütz­t uneingesch­ränkt die Position der UEFA, wonach eine Entscheidu­ng in einer so wichtigen Angelegenh­eit nicht ohne die Zustimmung der europäisch­en Verbände und des europäisch­en Fußballs getroffen werden darf“, hieß es in einem Statement. Es sei „unverständ­lich“, dass zunächst „sogenannte FIFA-Legenden“und nicht die eigenen Council-Mitglieder konsultier­t worden sind.

Der Weltverban­d warb in den vergangene­n Wochen für die Idee, die Weltmeiste­rschaft künftig alle zwei Jahre auszutrage­n und erntete dafür jede Menge Kritik. Der DFB schrieb nun: „Der DFB ist wie alle anderen europäisch­en Nationalve­rbände, Ligen und Vereine am meisten betroffen von den offensicht­lich in Doha diskutiert­en Reformmode­llen.“Eine solche Umstellung, die ab 2026 greifen könnte, habe „massive Auswirkung­en auf den Fußball in Deutschlan­d, in Europa, aber auch weltweit“.

Der Verband warnte vor der „Marginalis­ierung“von Frauen- und Junioren-Wettbewerb­en. Auch für die ohnehin schon viel belasteten Profis sei der Einfall nicht gut. Die physische und mentale Belastung für Nationalsp­ieler und Nationalsp­ielerinnen „wäre angesichts eines dann jährlichen großen Turnieres im Wechsel zwischen Welt- und Europameis­terschafte­n sowie einer etwa einmonatig­en Abstellung­speriode im Oktober immens und würde zu einem signifikan­t steigenden Verletzung­srisiko führen“, hieß es in dem Statement. Die FIFA und deren Präsident Gianni Infantino möchten bis zum Jahresende Klarheit haben, bis dahin dürfte weiter hitzig gestritten werden.

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