Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Gegen das Wetter ist eben kein Kraut gewachsen
Jede Gartensaison verläuft anders und hat ihre besonderen Herausforderungen. Neben der investierten Zeit für die Pflege des eigenen Gartens ist es vor allem das Wetter, welches wesentlichen Einfluss auf Pflanzen, Schädlinge und Krankheitserreger hat. Gerade deshalb ist das Wetter auch ein beliebtes Thema unter Hobbygärtnern.
In dieser Saison dominierten kühle Temperaturen, in deren Folge manch wärmeliebende Pflanze in eine verzögerte oder sogar ausbleibende Blüte gezwungen wurde. Die feuchten, regenreichen Sommertage ließen die Blätter einiger Pflanzen enorm wachsen und im Garten wirkte vieles saftig grün. Dies betraf leider auch die unerwünschten Arten wie Giersch oder Winden, die ohnehin zum Wuchern neigen. Ebenso profitierten die Schnecken von der Feuchtigkeit, so dass diese mancherorts zur echten Plage wurden. Von Pilzerkrankungen wie dem Sternrußtau an Rosen oder die Kraut- und Knollenfäule an Tomaten konnten viele Hobbygärtner ein Lied singen. Da die Wetterprognosen lediglich für ein paar Tage in die Zukunft schauen können, kam mancher Behandlungsansatz einfach zu spät. Denn die Wirkung mit diversen – mehr oder weniger starken – Mitteln auf diese Erreger zeigen im Nachhinein keine Wirkung.
Auch unsere Motivation, bei dem unbeständigen und trüben Regenwetter etwas im Garten zu tun, war wohl geringer als in schöneren Sommerjahren. Vielleicht fragen Sie sich jetzt, was Sie hätten anders machen können? Gar nichts, lautet meine Antwort. Ihre Erfahrungen gehen nun in Ihre ganz eigene Gartengeschichte ein und Sie ziehen für sich eine Erkenntnis für die Zukunft daraus. Am besten nimmt man es so wie es einst Mark Twain mit einem Augenzwinkern bemerkte: „Jeder schimpft auf das Wetter, aber keiner tut etwas dagegen.“
Tina Balke ist Pflanzenärztin. Garten- und Zimmerpflanzenbesitzer wenden sich ebenso an sie wie Profigärtner, die Probleme mit erkrankten oder schädlingsbefallenen Pflanzen haben und wissen wollen, wie sie diese loswerden. Die Diplom-Agraringenieurin und promovierte Phytomedizinerin bietet Pflanzensprechstunden online, Vorträge und in der Region Bodensee-Oberschwaben Gartenberatungen vor Ort an:
Bei seinem ersten Ausflug zögert des kleine Eichhörnchen offensichtlich: Soll es den Sprung hinüber zum Ast des Nachbarbaumes wagen, den seine Mutter gerade vorgemacht hat? Die Entfernung ist ja gar nicht so groß. Aber ein Fehlgriff und ein Sturz aus der Höhe könnte den Youngster schließlich schwer verletzen oder sogar töten. Erst nach ein paar Sekunden stößt er sich ab und landet erfolgreich. Ganz ähnlich wie der Nachwuchs der Eurasischen Eichhörnchens wägen offensichtlich auch die ausgewachsenen, nahe verwandten Fuchshörnchen an der nordamerikanischen Pazifikküste kurz einen unbekannten Sprung ab, berichten Nathaniel Hunt von der University of Nebraska Omaha und sein US-Team in der Zeitschrift „Science“.
Offensichtlich werden den kleinen Akrobaten im Geäst der Wälder Europas, Asiens und Amerikas ihre fast schwerelos wirkenden Sprünge also nicht in die bei Eichhörnchen „Kobel“genannte Wiege gelegt. Auch bei diesen geschickten BaumAkrobaten fallen die Meister demnach nicht vom Himmel, sondern müssen die Tiere mit den buschigen Schwänzen die Fortbewegung in den Baumwipfeln erst lernen. Schließlich gelten bei den Sprüngen von Ast zu Ast handfeste physikalische Gesetze, die ein Eichhörnchen unbewusst einkalkulieren muss.
So werden die Äste vom Stamm bis zu den äußersten Zweigen immer dünner. Das klingt trivial, bringt die Hörnchen aber in eine Zwickmühle: Klettern sie möglichst weit auf einem Ast hinaus, verringert sich normalerweise die Entfernung zum nächsten Ast des Nachbarbaumes, und der Sprung erfordert weniger Kraft. Je dünner der Ast aber wird, umso wackliger ist er aber auch. Stößt das Eichhörnchen sich beim Sprung vom Ast ab, drückt also ein erheblich größerer Teil seiner Kraft das Ästchen nach hinten oder unten. Für den Sprung selbst bleibt daher erheblich weniger Energie übrig und das Tier kann von einem dünnen, flexiblen Ästchen nur deutlich kürzer springen. Startet das Eichhörnchen von einer Stelle näher am Stamm, federt der dicke Ast dort praktisch kaum zurück und die ganze Kraft landet im Sprung. Der aber muss das Tier jetzt auch viel weiter durch die Luft tragen.
Wie die Hörnchen in der Praxis aus dieser Zwickmühle entkommen, untersuchte Nathaniel Hunt gemeinsam mit Judy Jinn, Lucia Jacobs und Robert Full von der University of California in einem kleinen Wäldchen mit Eichen-, Sequoia- und Eukalyptus-Bäumen auf dem Campus der Universität in Berkeley. Dort lebende Fuchshörnchen, die deutlich größer sind und weit mehr als das doppelte Gewicht eines Eurasischen Eichhörnchens haben, lockten sie mit Erdnüssen hinter eine Stahlwand. Über eine steile Rampe aus Holz flitzten die Tiere flink zu einer dünnen Stange aus Birkenholz oder einem