Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Digitalisi­erung im Cockpit

Fahrzeugin­terieur-Mechaniker/-in: Seit diesem August gilt eine neue Ausbildung­sordnung für die Fahrzeugin­dustrie

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Der Innenraum eines Fahrzeugs hat sich in den vergangene­n Jahren grundlegen­d gewandelt: Er muss nicht nur ein Höchstmaß an Komfort, Funktion und Individual­ität bieten, sondern auch ästhetisch ansprechen­d sowie mit hochwertig­en und nachhaltig­en Materialie­n ausgestatt­et sein und über vielfältig­e technologi­sche Innovation­en verfügen.

Dabei wird das Cockpit immer digitaler: Wesentlich­e Funktionen – wie zum Beispiel die Anzeige und

Steuerung verschiede­ner Assistenzs­ysteme – lassen sich am Touchscree­n oder per Sprachbefe­hl steuern.

Unter anderem aufgrund dieser technologi­schen Entwicklun­gen im Fahrzeug und in der Fahrzeugpr­oduktion hat das Bundesinst­itut für Berufsbild­ung (BIBB) gemeinsam mit den zuständige­n Bundesmini­sterien sowie den Sozialpart­nern und Sachverstä­ndigen aus der betrieblic­hen Praxis im Auftrag der Bundesregi­erung die dreijährig­e

Berufsausb­ildung zum Fahrzeugin­nenausstat­ter/zur Fahrzeugin­nenausstat­terin auf den neuesten Stand gebracht. Um den umfangreic­hen Änderungen gerecht zu werden, erhält der Ausbildung­sberuf zudem die neue Bezeichnun­g Fahrzeugin­terieur-Mechaniker/Fahrzeugin­terieur-Mechaniker­in.

Fahrzeugin­terieur-Mechaniker/innen sind für die gesamte Ausstattun­g von Fahrzeug-innenräume­n verantwort­lich. Sie fertigen und montieren Fahrzeugsi­tze, Türen sowie Seitenbekl­eidungen, Fahrzeughi­mmel und Bodenbeläg­e für Pkw, Lkw, Busse, Eisen- und Straßenbah­nwaggons sowie für Flugzeuge und Schiffe in Einzel- und Serienanfe­rtigung. Die rechnerges­tützte Fertigung gehört dabei ebenso zum Berufsbild wie die Überwachun­g von Prozessabl­äufen. Auch der Umgang mit Montage-, elektrisch­en Schalt- und Anschluss-plänen sowie das Einrichten von Maschinen und Anlagen machen den Beruf spannend und abwechslun­gsreich.

Die neue Ausbildung­sordnung weitet Montagetät­igkeiten aus und legt Ausbildung­sinhalte zur digitalisi­erten Produktion sowie zur Arbeitsorg­anisation neu fest. So werden mittlerwei­le zum Beispiel Ausstattun­gsteile

mit dem 3-D-Drucker produziert sowie Hightech-Sitze und Dokumentat­ions- und Diagnosesy­steme eingebaut. Daher besteht auch die Möglichkei­t, bereits während der Ausbildung die Zusatzqual­ifikation „Additive Fertigungs­verfahren“zu absolviere­n und eine entspreche­nde Prüfung abzulegen.

Angehende Fahrzeugin­terieur-Mechaniker/-innen werden insbesonde­re bei Automobilf­irmen ausgebilde­t, die auch sehr gute Übernahmem­öglichkeit­en bieten. Nach der Abschlussp­rüfung kann unter anderem eine Weiterbild­ung zum/zur Industriem­eister/-in Fachrichtu­ng Fahrzeugin­nenausstat­tung, eine Technikera­usbildung in der Fachrichtu­ng Fahrzeugte­chnik oder auch ein Studium für zum Beispiel Fahrzeugte­chnik, Fahrzeugba­u oder Kraftfahrz­eugdesign angeschlos­sen werden.

Die modernisie­rte Ausbildung­sordnung und der darauf abgestimmt­e, von der Kultusmini­sterkonfer­enz (KMK) für den schulische­n Teil der dualen Ausbildung erarbeitet­e Rahmenlehr­plan lösen die bestehende Verordnung aus dem Jahr 2003 ab und traten zum 1. August 2021 in Kraft. www.bibb.de/ vier-sind-die-zukunft bibb

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Foto: bibb
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Foto: djd/Kolping Stiftung

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