Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
IG Metall kündigt weitere Warnstreiks an
Beschäftigte von Möbel Staud legen Arbeit nieder – Das sind die Forderungen
(sz) - Die IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben hat weitere Warnstreiks in der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie in Oberschwaben angekündigt. Möbel Staud in Bad Saulgau hat sich an den ersten Warnstreiks beteiligt.
Der erste Termin in den Tarifverhandlungen fand bereits am Mittwoch, 15. September, statt. Die Arbeitgeberseite habe sich nach Ansicht der IG Metall nicht ernsthaft mit den Forderungen der Beschäftigten auseinandergesetzt, deswegen hat die IG Metall FriedrichshafenOberschwaben am vergangenen Montag, 20. September, zu den ersten Warnstreikaktivitäten bei Carthago in Aulendorf und am Dienstag, 21. September, bei den Staud Möbelwerken in Bad Saulgau aufgerufen. Für die Beschäftigten von Carthago und Staud war dies der Startschuss in die Tarifauseinandersetzung. Insgesamt haben rund 300 Beschäftigte bei Carthago und knapp 100 Beschäftigte bei Staud in Bad Saulgau die Arbeit niedergelegt und sich an der Protestaktion beteiligt.
„Die Arbeitgeber haben bisher ein Angebot vorgelegt, das in keiner Weise die Auftragslage in den Unternehmen widerspiegelt. Zufrieden sind die Beschäftigten mit diesem Angebot nicht. Wir haben eine Inflation von 3,8 Prozent und wir sollen 1,2 Prozent erhalten. Ein schlechter Deal und somit nicht tragfähig“, sagt Frederic Striegler, zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben. Die IG Metall fordert in der laufenden Tarifrunde 4,5 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem soll die Altersteilzeit attraktiver gestaltet werden, die enorme Belastung der Beschäftigten soll zudem kompensiert werden. „Der Kampf um die besten Köpfe hat auf den Arbeitsmarkt schon längst begonnen. Die Branche der holz- und kunststoffverarbeitenden Industrie muss dringend attraktiver werden. Wer gute Leute möchte, muss gute Löhne zahlen, Belastungen kompensieren und attraktive Bedingungen schaffen. So einfach ist das Prinzip“, ergänzt Striegler.