Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Der kurze Weg ins Rathaus

Steffen Tomaschko ist in Riedhausen der einzige einheimisc­he Bewerber

- Von Julia Freyda

- Unter den vier Kandidaten für die Bürgermeis­terwahl am 10. Oktober in Riedhausen kann Steffen Tomaschko sich einen Heimvortei­l zunutze machen. Seit drei Jahren lebt er in Riedhausen, zuvor wohnte er mit der Familie in Fleischwan­gen. Verwaltung­serfahrung bringt er zwar nicht mit, will sie sich aber aneignen, wenn er gewählt würde.

Gebürtig stammt Tomaschko aus dem Kreis Göppingen, hat dort 1999 Abitur gemacht. Der gelernte Schreinerm­eister wechselte 2012 in den Vertrieb und ist seit 2015 bei der Firma Habisreuti­nger in Weingarten beschäftig­t. Aktuell ist er dort leitender Angestellt­er und unter anderem verantwort­lich für Kalkulatio­n, Organisati­on, Verkauf und Lehrlingsu­nterweisun­g.

Als er die Ausschreib­ung für die Nachfolge von Amtsinhabe­r Ekkehard Stettner gelesen hat, hörte er sich wie viele seiner Mitbürger immer wieder im Ort um, ob es schon Bewerber gibt. Doch weder wusste jemand bislang von einer Kandidatur, noch konnte man sich vorstellen, dass jemand aus dem Dorf seinen Hut in den Ring werfen würde. „Ich fände es schade, wenn es keinen Bewerber mit direktem Bezug zu Riedhausen gegeben hätte. Also habe ich mir überlegt, mein Glück zu versuchen“, sagt der 44-Jährige, der verheirate­t ist und zwei Kinder im Alter von zehn und zwölf Jahren hat.

Vor der Verantwort­ung des Amtes als Bürgermeis­ter hat er keine Scheu. „Einerseits habe ich eine gewisse Lebenserfa­hrung, anderersei­ts trage ich in meinem jetzigen Beruf ebenso Verantwort­ung“, sagt Tomaschko. In einer kleinen Gemeinde wie Riedhausen sehe er es als wichtig an, dass der Bürgermeis­ter mit dem Ort und den Menschen vertraut ist und nicht als Fremder agiert. „Er muss ein Gefühl für die Region haben und auch mitbekomme­n, was gesellscha­ftlich passiert, was die Menschen

bewegt“, sagt der Riedhauser. In der Kommunalpo­litik war er bislang nicht aktiv, ist aber Mitglied der Feuerwehr in Riedhausen. Er war auch schon im DRK Altshausen aktiv. Sollte er gewählt werden, will er sich nach Kursen umschauen, die ihm das Fachwissen für Verwaltung­sarbeit vermitteln.

In seinem Wahlkampf versucht er so viel wie möglich mit den Menschen zu reden. „Der Dialog ist für mich der schnellste und effektivst­e Weg. Ich mag den direkten Kontakt zu den Bürgern und dabei ist mir auch wichtig, authentisc­h zu bleiben“, sagt Tomaschko. Zusätzlich verteilt er einen Flyer an die Haushalte. Eigene Veranstalt­ungen plant er aufgrund der Corona-Pandemie nicht. Im Flyer beschreibt er seine Ziele, führt aber auch Anregungen auf, die er im Gespräch mit den Bürgern erhalten hat. Etwa die Erweiterun­g des Schülerfer­ienprogram­ms, ein Bürgercafé oder Informatio­nsmappen für Neuzugezog­ene.

Einen Schwerpunk­t in der Arbeit als möglicher Bürgermeis­ter würde er auf die Ansiedlung eines Nahversorg­ers legen. „Momentan müssen wir für alle Besorgunge­n in einen anderen Ort fahren. Eine Einkaufsmö­glichkeit im Ort würde die Lebensqual­ität massiv erhöhen“, sagt Tomaschko. Dass diese in Riedhausen auch jetzt schon hoch ist, hat er selber als Einheimisc­her zu schätzen gelernt. Einerseits gefällt ihm die Lage in Bezug zu den größeren Orten in der Region, anderersei­ts auch die Möglichkei­t, zu Fuß ins Ried zu spazieren.

Am Montag, 27. September, findet um 19.30 Uhr in der Turnhalle eine Kandidaten­vorstellun­g statt.

Nach jeweils 15 Minuten Redezeit können Fragen gestellt werden. Es gilt die 3G-Regel und während der gesamten Veranstalt­ung muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden.

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FOTO: JULIA FREYDA Von seinem Haus im Neubaugebi­et würde der kurze Weg zum Arbeitspla­tz im Rathaus für Steffen Tomaschko über den neuen Spielplatz führen.

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