Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Die Zeit der Stille ist vorbei
Bei einem Konzert zugunsten der Angelo-Stiftung stellt Evi Clus ihr neues Buch vor
- Die jährliche Benefizveranstaltung zugunsten der Angelo-Stiftung ist dieses Mal zu einem ganz besonderen musikalischen Leckerbissen geworden: Der Krebsund Blutspezialist Professor Frank Mayer, die Sopranistin Anuschka Schoepe und die Pianistin Chiaki Nagata gaben am Freitagabend ein beeindruckendes Konzert im Gammertinger Rathaussaal.
„Wir begrüßen heute einen singenden Professor“, sagte Evi Clus, Gründerin der Selbsthilfegruppen und der Angelo-Stiftung. Der Musikliebhaber selbst erklärte, dass er mit der Oper „Don Giovanni“seine Offenbarung erlebte und fortan Gesangsunterricht nahm. Der Gesang beschere ihm den idealen Ausgleich zu seiner beruflichen Tätigkeit.
Anuschka Schoepe, studierte Opern- und Konzertsängerin, schulte die Stimme des Arztes im Bassbariton mehrere Jahre, sodass es an der Zeit für ein Konzert war. Mit Anuschka Schoepe, die Sopran sang und Chiaki Nagata, die ein Klavierstudium absolviert hat, wurde der Abend mit „Wenn ich ein Vöglein wär“von Robert Schumann eröffnet.
Das erste Solo von Frank Mayer war „Aufenthalt“von Franz Schuberts Winterreise, gefolgt von Robert Schumanns „Widmung“. Die musikalische Reise ging weiter mit Stücken von Robert Schumann, Felix Mendelssohn Bartholdy und Wolfgang Amadeus Mozart. Keinerlei Nebengeräusche waren bei dem sagenhaften Gesang zu hören, gebannt lauschte der voll besetzte Rathaussaal den beiden voluminösen Stimmen sowie der genau abgestimmten Begleitung am Klavier.
In der Pause erwartete die Gäste ein Büfett mit Leckereien, Anna Schmid und ihr Team verwöhnten die Gäste kulinarisch. Von den Gebrüdern Huthmacher gab es eine herrliche Torte, die toll aussah und prima schmeckte. Evi Clus stellte ihr neues Buch „Nächstenliebe leben – Nie wieder Rührei“vor, das sehr viele persönliche Geschichten enthält. Sie war dankbar, dass so viele Menschen ihre Geschichte preisgaben, sodass ein sehr besonderes Buch entstand. „Kaufen Sie das Buch – nicht wegen mir, sondern wegen der Stiftung“, sagte Clus. „Der Erlös geht eins zu eins an die Angelo-Stiftung.“Pianistin Chiaki Nagata, die in Tokio studiert hat und deren besonderes Talent mit einem Stipendium gefördert wurde, eröffnete den zweiten Teil mit „Feux d’atrifice“. Die Sopranistin Schoepe und der Bassbariton Mayer sangen voller Inbrunst und Freude weitere Stücke.
Den Sprachunterricht von Elisa Doolittle aus „My fair lady“interpretierte Schoepe „wunderscheen“. Bürgermeisterstellvertreter Wolfgang Lieb brachte es auf den Punkt: „Es war monatelang still, jetzt hören wir endlich wieder Musik!“