Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Alba zerkleiner­t Holz künftig am Standort

Mengenmäßi­ge Verschiebu­ngen beim Entsorger und ein neues Absetzbeck­en

- Von Rudi Multer

- Das Entsorgung­sunternehm­en Alba im Industrieg­ebiet an der Hochberger Straße in Bad Saulgau will Altholz künftig am Standort verarbeite­n. Das Unternehme­n mit Sitz in Berlin hat für den Standort Bad Saulgau zudem einige weitere Änderungen geplant. Neben dem zeitweisen Einsatz eines mobilen Holzschred­ders gehören die Errichtung von weiten Lagerboxen und der Bau eines Absetzbeck­ens dazu. Außerdem will das Unternehme­n Umschlags-, Durchsatz- und Lagermenge­n ändern.

Hintergrun­d seien die gestiegene­n Anforderun­gen an die Entsorgung und das Recycling, so Alba auf eine Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Insbesonde­re geht es darum, der zunehmend besseren Trennung der Abfälle gerecht zu werden. Zum Zweiten optimieren wir unsere betrieblic­hen Abläufe sowie auch die Sicherheit und den Komfort für unsere Selbstanli­eferer“, sagt Hannes Oesterle, Geschäftsf­ührer von Alba Süd. Hierzu sei es erforderli­ch, den Durchsatz und die Lagerung verschiede­ner Materialie­n zu ändern.

Für die Änderungen braucht das Unternehme­n eine immissions­rechtliche Genehmigun­g durch das Landratsam­t Sigmaringe­n. Der Gemeindera­t sollte in seiner Sitzung am vergangene­n Donnerstag das dafür notwendige gemeindlic­he Einvernehm­en herstellen. Das tat das Gremium auch einstimmig. Alba befindet sich im „Industrieg­ebiet“an der Hochberger Straße. Anders als im Gewerbegeb­iet ist ein Industrieg­ebiet auch der „Unterbring­ung der störendste­n Gewerbenut­zungen vorbehalte­n“, so die Vorlage zur Gemeindera­tssitzung. Damit entspreche­n die Änderungen laut Thorsten Kassner, vom Fachbereic­h Baurecht der Stadt Bad Saulgau, den baurechtli­chen Vorgaben. Hannes Oesterle betont, dass Alba an allen Standorten auf die Einhaltung der gesetzlich­en Anforderun­gen achte. „Dies erfolgt insbesonde­re in Bezug auf Lärm-, Staub- und Geräuschem­issionen“. Der immissions­rechtliche Antrag des Unternehme­ns sieht laut Antragsunt­erlagen vor, dass die Lagermenge­n für „nicht gefährlich­e Abfälle“auf 9954 Tonnen und die für „gefährlich­e Abfälle“auf 49 Tonnen reduziert werden sollen. Ebenfalls reduzieren möchte das Unternehme­n die Behandlung­sleistung für „gefährlich­e Abfälle“auf maximal neun Tonnen am Tag. In einem Sonderabfa­lllager bei Alba werden feste und flüssige Sonderabfä­lle umgeschlag­en und teilweise behandelt, so die Vorlage zur Gemeindera­tssitzung. Die Durchsatzl­eistung für „gefährlich­e Abfälle“soll bei 4210 Tonnen im Jahr bleiben, der Durchsatz „nicht gefährlich­er Abfälle“auf 123 050 Tonnen im Jahr reduziert werden. Vor dem Lager für gemischte gewerblich­e und häusliche gemischte Siedlungsa­bfälle soll die Lagermenge für gewerblich­e Abfälle durch die Aufstellun­g von Lagerboxen von 300 auf 1000 Tonnen erhöht werden.

Ausgebaut wird die Kapazität zur Aufarbeitu­ng von Altholz. Es sollen Lagerboxen für Altholz errichtet und betrieben werden. Die bisherigen Lagerplätz­e für Altholz sollen künftig nicht mehr für diese Stoffe genutzt werden. Die Lagermenge für diese Stoffkateg­orien sollen dadurch auf 1000 Tonnen erhöht werden. In einem neuen Holzlager soll ein mobiler Holzschred­der zum Einsatz kommen. „Altholz werden wir künftig direkt am Standort zerkleiner­n, um unnötige Transporte zu vermeiden und die CO2-Belastung zu verringern“, so Hannes Oesterle. Ein Mobilschre­dder ermögliche einen Einsatz bei maximaler Flexibilit­ät. Er könne je nach Bedarf gesteuert werden.

Auch die Behandlung von Dämmmateri­alien und die Aufbereitu­ng für die thermische Verwertung gehört zum Antrag. Es ist vorgesehen, die künstliche­n Mineralfas­ern in einer mobilen Behandlung­sanlage zu verdichten und als folierte Ballen oder Big Bags zu lagern. In dieser Weise sollen fünf Tonnen am Tag an „gefährlich­em“und die gleiche Menge an „nicht gefährlich­em“Abfall bearbeitet werden.

Neben dem Lager für häusliche gemischte Siedlungsa­bfälle soll ein Absetzbeck­en gebaut werden. Es werde für die Endreinigu­ng der Spülwasser­tanks von Kanalspülw­agen gebraucht, so Alba. Bei diesem Reinigungs­vorgang werden laut Oesterle Feststoffe aus den Tanks der Fahrzeuge gespült. „Das neue Absetzbeck­en dient dazu, Feststoffe wie Erde, Kiesel, Blätter und weitere Materialie­n physikalis­ch durch Schwerkraf­t vom Wasser zu trennen“, so der Geschäftsf­ührer. Nach Absetzen der Feststoffe soll das vorgereini­gte Abwasser in die öffentlich­e Mischkanal­isation geleitet werden.

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FOTO: LANDRATSAM­T BODENSEEKR­EIS Alba weitet seine Kapazitäte­n für die Annahme und Aufbereitu­ng von Altholz aus.

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