Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Claas investiert kräftig in Russland
Produktionskapazität in Krasnodar wird erheblich erweitert
(sz) - Claas erweitert erneut sein Werk im russischen Krasnodar. Darüber informiert das Landmaschinenunternehmen in einer Pressemitteilung. Als Grund nennt Claas die weiterhin steigende Nachfrage nach Produkten des Unternehmens in Russland.
Seit Jahren würden die lokalen Absatzzahlen beim Tucano-Mähdrescher steigen, so das Unternehmen. „Das Vertrauen russischer Landwirte und wichtiger Exportmärkte in unsere lokal produzierten Maschinen ist von Jahr zu Jahr gewachsen. Es spricht sich herum, dass Claas in Krasnodar mit der gleichen hochwertigen Qualität produziert wie in Harsewinkel und anderen Claas Fabriken“, so Dr. Ralf Bendisch, Generaldirektor des ClaasWerkes in Krasnodar.
Die aktuellen Erweiterungsmaßnahmen sehen einen Ausbau der Metallbearbeitung von derzeit 11 000 auf 16 000 Quadratmeter, eine Verlängerung des Fördersystems in der Lackiererei um 700 Meter und die Installation einer weiteren Pulverbeschichtungskabine vor. Darüber hinaus wird eine zusätzliche Logistikhalle mit einer Kapazität von 1100 Lagerplätzen geschaffen. „Ein Zweck der Modernisierung besteht darin, die Fertigungsprozesse mit den Änderungen in Einklang zu bringen, die in den letzten Jahren in die Modellreihe Tucano eingeflossen sind und die uns mit der Einführung zukünftiger Mähdrescherbaureihen bevorstehen. Jeden Monat werden beispielsweise 25 bis 30 Verbesserungen unterschiedlicher Komplexität in die Maschinenkonstruktion eingearbeite“, wird Dr. Ralp Bendisch weiter zitiert.
Die Erweiterungsmaßnahmen begannen bereits im Mai 2020. Insgesamt
wird Claas rund 12,6 Millionen Euro in den Ausbau und den Kauf zusätzlicher Produktionsmaschinen investieren. Die Gesamt-Produktionsfläche wird dann 53 000 Quadratmeter betragen. Zudem wird die Mitarbeiterzahl kräftig aufgestockt – sie wird Ende 2021 bei mehr als 700 Mitarbeitenden liegen. Die Gesamtinvestitionen in den südrussischen Produktionsstandort belaufen sich damit seit der Grundsteinlegung auf fast 150 Millionen Euro.
2005 in Betrieb genommen und 2015 für 120 Millionen Euro ausgebaut, ist Krasnodar heute nach wie vor einer der modernsten Produktionsstandorte für Mähdrescher und Landmaschinen weltweit und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Neben dem Bau von Tucano Mähdreschern erfolgt hier auch die Montage von Axion und Xerion Großtraktoren für den russischen und kasachischen Markt. Pro Jahr verlassen mittlerweile mehr als 1000 Tucano das hochmoderne Werk, die hier komplett vom Stahl-Zuschnitt über den Rohbau und die Lackierung bis zur lieferfertigen Maschine gefertigt werden. Dies bedeutet eine Vervierfachung der Produktionszahlen innerhalb von nur fünf Jahren, wobei auch der Export nach Kasachstan als wichtigstem Markt sowie Teilen Europas kräftig anzog. Bereiche wie die Kabine, der Strohhäcksler oder die Reifen werden selbst beziehungsweise von russischen Lieferanten extern gefertigt.
Zukünftig werden in Krasnodar darüber hinaus auch die neuen Trion Schüttler- und Hybridmähdrescher vom Band laufen, deren Produktion in Harsewinkel bereits Ende 2021 anläuft. Seit Unterzeichnung eines Special Investment Contracts (SPIC) im Juni 2016 gilt der in Krasnodar gebaute Tucano als „russisches Produkt“, und ist seitdem in Russland subventionsfähig. Kürzlich feierten Krasnodar und Harsewinkel gemeinsam den 25 000. gebauten Tucano Mähdrescher.