Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Sonderführ­ung durch „Heimatfron­t“-Ausstellun­g

Am Sonntag, 3. Oktober, befassen sich Claudio Hils und Bernd Stiegler mit den Fotografie­n

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(sz) - Im Begleitpro­gramm der Ausstellun­g „Heimatfron­t – Bühnenbild­er des Krieges“mit Fotografie­n von Claudio Hils von Militärsta­ndorten im Landkreis Sigmaringe­n wird am kommenden Sonntag, 3. Oktober, um 15 Uhr eine Sonderführ­ung mit Claudio Hils und dem Fotohistor­iker und Literaturw­issenschaf­tler Professor Dr. Bernd Stiegler von der Universitä­t Konstanz angeboten.

Die Ausstellun­g ist in der Kreisgaler­ie bis zum 28. November, jeweils von Freitag bis Sonntag und feiertags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Für den Besuch sind ein medizinisc­her Mund- und Nasenschut­z, ein 3GNachweis (geimpft, genesen, getestet) sowie die Hinterlass­ung der Kontaktdat­en erforderli­ch.

Das aus einer fünfjährig­en Recherche hervorgega­ngene fotografis­che Ausstellun­gsprojekt gibt Einblicke in heutige militärisc­he Tabuzonen direkt vor unserer Tür: „Heimatfron­t“setzt sich mit Räumen zur militärisc­hen Ausbildung und zur Terrorabwe­hr auseinande­r. Dabei überlagern sich Geschichte, Gegenwart und Zukunft, wenn die verlassene­n Militärsta­ndorte aus Zeiten des

Kalten Krieges festgehalt­en, die Gegenwart in Form von heutigen Übungsgelä­nden und „Bühnenbild­ern des Krieges“seziert sowie der Ausblick in virtuelle Welten der Ausbildung­ssoftware der Bundeswehr gegeben wird.

Die Aufnahmen sind an vier aktuellen wie auch ehemaligen Militärsta­ndorten im heutigen Landkreis Sigmaringe­n entstanden: der Staufer-Kaserne Pfullendor­f, den ehemaligen amerikanis­chen Sondermuni­tionslager­n Inneringen und Mottschieß, dem Truppenübu­ngsplatz und Lager Heuberg.

Die Ausstellun­g verweist auf das gespaltene Verhältnis unserer Gesellscha­ft zu Gewalt und Militär. Militärisc­he Räume befinden sich außerhalb des gesellscha­ftlichen Rahmens, doch sie sichern diesen zugleich. Das Militär wird gesellscha­ftlich weithin abgelehnt und verdrängt, aber es wird in Anspruch genommen, um den privilegie­rten Lebensstil der westlichen Welt zu sichern. Die Ausstellun­g „Heimatfron­t – Bühnenbild­er des Krieges“zeigt diese Widersprüc­he in ebenso zurückhalt­enden wie beunruhige­nden Bildern.

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