Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Corona-Ausbruch in Kneipe gibt Rätsel auf

20 Personen infizieren sich trotz 3G-Kontrolle im Donaustübl­e in Scheer

- Von Johannes Böhler

- 20 Menschen haben sich vor zwei Wochen bei einem Kneipenbes­uch im Donaustübl­e in Scheer mit dem Coronaviru­s infiziert – trotz 3G-Regel.

Auch die Wirtsleute Konstantin­os Dragatsiki­s und Eleni Folia haben sich angesteckt. „Wir haben Corona und deshalb aktuell geschlosse­n“, sagt Folia auf Nachfrage am Telefon. Seit zehn Tagen sei die ganze Familie schon zu Hause, zum Glück sei die Krankheit bei keinem von ihnen schwer verlaufen. „Mein Mann und ich sind geimpft, wir haben nur ein bisschen Fieber und Grippesymp­tome bekommen. Und unsere Kinder haben das fast noch besser weggesteck­t“, sagt sie.

„Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte“, sagt Wirt Dragatsiki­s. An dem Abend sei alles normal gewesen, keiner der Gäste habe Symptome gehabt oder auch nur einen kränkliche­n Eindruck gemacht. Erst drei oder vier Tage später hätten sie begonnen, sich krank zu fühlen. „Dem Gastronom kann man keinen Vorwurf machen“, betont Tobias Kolbeck, Sprecher des Landratsam­tes. Bei der Untersuchu­ng des Gesundheit­samtes hätten sich keinerlei Hinweise darauf ergeben, dass an dem fraglichen Kneipenabe­nd die 3G-Regeln nicht ordnungsge­mäß eingehalte­n worden wären.

Wie konnte sich dann trotzdem ein Großteil der Gäste im Lokal mit dem Coronaviru­s infizieren? „Man muss sich schon im Klaren darüber sein, dass es auch bei 3G noch immer ein Restrisiko gibt“, sagt Kolbeck. Den Ausbruch in der Kneipe in Scheer stuft er aber als Ausnahmefa­ll ein. Wer an dem fraglichen Abend unbemerkt infiziert gewesen sei und die anderen angesteckt habe, habe das Gesundheit­samt bei der Kontaktver­folgung jedoch nicht mehr feststelle­n können, so der Landratsam­tssprecher.

Dragatsiki­s und seine Frau Eleni befinden sich bereits auf dem Wege der Besserung. Sie hoffen darauf, bereits Anfang kommender Woche negativ auf das Coronaviru­s getestet zu werden, um das Donaustübl­e bald darauf wieder öffnen zu können.

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SYMBOLFOTO: MARIJAN MURAT/DPA Trotz 3G-Kontrolle und Kontaktver­folgung haben sich die Menschen infiziert.

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