Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Corona-Ausbruch in Kneipe gibt Rätsel auf
20 Personen infizieren sich trotz 3G-Kontrolle im Donaustüble in Scheer
- 20 Menschen haben sich vor zwei Wochen bei einem Kneipenbesuch im Donaustüble in Scheer mit dem Coronavirus infiziert – trotz 3G-Regel.
Auch die Wirtsleute Konstantinos Dragatsikis und Eleni Folia haben sich angesteckt. „Wir haben Corona und deshalb aktuell geschlossen“, sagt Folia auf Nachfrage am Telefon. Seit zehn Tagen sei die ganze Familie schon zu Hause, zum Glück sei die Krankheit bei keinem von ihnen schwer verlaufen. „Mein Mann und ich sind geimpft, wir haben nur ein bisschen Fieber und Grippesymptome bekommen. Und unsere Kinder haben das fast noch besser weggesteckt“, sagt sie.
„Ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte“, sagt Wirt Dragatsikis. An dem Abend sei alles normal gewesen, keiner der Gäste habe Symptome gehabt oder auch nur einen kränklichen Eindruck gemacht. Erst drei oder vier Tage später hätten sie begonnen, sich krank zu fühlen. „Dem Gastronom kann man keinen Vorwurf machen“, betont Tobias Kolbeck, Sprecher des Landratsamtes. Bei der Untersuchung des Gesundheitsamtes hätten sich keinerlei Hinweise darauf ergeben, dass an dem fraglichen Kneipenabend die 3G-Regeln nicht ordnungsgemäß eingehalten worden wären.
Wie konnte sich dann trotzdem ein Großteil der Gäste im Lokal mit dem Coronavirus infizieren? „Man muss sich schon im Klaren darüber sein, dass es auch bei 3G noch immer ein Restrisiko gibt“, sagt Kolbeck. Den Ausbruch in der Kneipe in Scheer stuft er aber als Ausnahmefall ein. Wer an dem fraglichen Abend unbemerkt infiziert gewesen sei und die anderen angesteckt habe, habe das Gesundheitsamt bei der Kontaktverfolgung jedoch nicht mehr feststellen können, so der Landratsamtssprecher.
Dragatsikis und seine Frau Eleni befinden sich bereits auf dem Wege der Besserung. Sie hoffen darauf, bereits Anfang kommender Woche negativ auf das Coronavirus getestet zu werden, um das Donaustüble bald darauf wieder öffnen zu können.