Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
A Hund is er scho – vielleicht
Eigentlich wollten wir uns den dänischen Künstler Jens Haaning zum Vorbild nehmen. Der hatte sich vom Kunsten-Museum in Aalborg Geldscheine im Wert von 70 000 Euro geliehen. Eine Collage sollte daraus entstehen. Jetzt hat Herr Haaning dem Museum aber zwei leere Bilderrahmen übergeben – das Geld ist futsch. Titel der Werke: „Take the Money and Run“, also in etwa: „Nimm die Kohle und mach’ dich aus dem Staub“. Begeistert sind die Museumsverantwortlichen dem Vernehmen nach nicht. Sie wollen ihr Geld zurück, aber der Künstler zeigt sich bockig. Seine Begründung: „Es handelt sich nicht um Diebstahl, sondern um einen Vertragsbruch, und der Vertragsbruch ist Teil des Werkes.“A Hund is er scho – würde der Bajuware anmerken.
In Anlehnung an Haaning wollten wir hier eine leere Fläche abliefern, aber den Kollegen gebricht es leider am Kunstverstand. Deshalb wenden wir uns halt Major zu, das ist der Schäferhund von US-Präsident Biden. Dieser „first dog“beißt gerne die Leibwächter des Chefs. Erst jetzt kam heraus, dass er im März an acht Tagen acht Mitarbeiter des Secret
Service auffressen wollte. A Hund is er scho – der Major.
Vielleicht auch nicht. Ein uns persönlich bekannter Oberstudienrat a. D. hat darauf aufmerksam gemacht, dass im nordrhein-westfälischen Neuenrade auch im Hundefall ordnungsgemäß gegendert wird. Wer seinen Wauwau zur Steuer anmeldet, kann dort neben männlich oder weiblich auch divers ankreuzen. Der Oberstudienrat vermutet, dass Major so bissig ist, weil sein richtiges Geschlecht nicht berücksichtigt wurde. (vp)