Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Ein junges Team führt jetzt die Nabu-Gruppe
Eine Satzungsänderung bei der Hauptversammlung stellt Weichen für die Zukunft
- Eine siebenköpfige Sprechergruppe führt jetzt die Gruppe des Naturschutzbundes (Nabu) für Mengen, Scheer, Hohentengen und Ostrach an. Das Gremium ist deutlich jünger als bisher und will künftig die Naturschutzarbeit auf mehr Köpfe verteilen. Als eine der größten Herausforderungen bezeichnet Jörg Joosty, der zur gleichberechtigten Sprechergruppe gehört, gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“die bessere Einbindung der 453 Mitglieder bei Naturschutz- und Pflegeprojekten. „Dazu gehört aber auch ein intensiver Austausch und eine gute Kommunikation untereinander“, sagt er.
Nachdem aus dem bisherigen Führungsgremium die meisten Mitglieder aufgrund von beruflichen Veränderungen, Wegzug oder aus privaten Gründen nicht mehr für ein Amt innerhalb der Nabu-Gruppe zur Verfügung standen, wurde die Hauptversammlung Anfang August nicht nur genutzt, um Neuwahlen durchzuführen, sondern auch, um die Satzung dergestalt zu aktualisieren, dass eine Sprechergruppe, in der alle Mitglieder gleichberechtigt sind, etabliert werden konnte. Dieser Gruppe gehören nun Bernd Kieferle,
Fabian Schmid, Julia Speh, David Schwarz, Evelyn Steurer, Jörg Joosty und Sven Gebhart an.
„Besonders freuen wir uns, dass vier Sprecher aus der Naturschutzjugend Naju kommen“, sagt Jörg Joosty. Nachwuchssorgen hätte die Gruppe insgesamt zwar wahrlich nicht, aber die Jugendlichen aus der Naju seien älter geworden und würden sich jetzt auch in der Gesamtgruppe engagieren wollen. Die jungen Menschen würden sich deshalb über neue Gesichter für die Jugendgruppe freuen.
Auf der Hauptversammlung wurde deutlich, dass die Einschränkungen durch die Corona-Verordnungen vor allem die gemeinschaftlichen Aktionen und die Planungen von neuen Projekten erschwert hatten. So fanden nur wenige Sitzungen mit noch weniger Teilnehmern statt. Gleichzeitig wurden aber Pflegemaßnahmen und langjährige Projekte von Einzelpersonen oder Kleingruppen wie gewohnt weitergeführt. Darunter etwa das jährliche Sammeln und Zusammenstellen der „Mengener Mischung“mit vielen unterschiedlichen Samen für eine natürliche Wildblumenwiese, das sichere Begleiten der Krötenwanderungen, die Pflege verschiedener Naturschutzgebiete und die Organisation der Obstbaum-Sammelbestellung.
„Künftig möchten wir den Austausch zwischen diesen Projekten fördern und bislang eher passive Mitglieder motivieren und dazu auffordern, sich auch miteinzubringen“, sagt Joosty. Dies könne beim Interesse für ein bestimmtes Biotop oder den Schutz einzelner Arten - wie etwa dem Kiebitz - beginnen und bei Informations- oder Spendenaktionen für den Naturschutz weitergehen. Außerdem engagieren sich manche Vereinsmitglieder auch auf politischer und kommunaler Ebene, wenn es etwa um Stellungnahme zum Regionalplan, Bebauungsplänen oder der Ausweisung von neuen Baugebieten gehe. Natürlich sei es auch immer möglich, in bereits vorhandene Projekte (Auswahl siehe Kasten) einzusteigen.
Bei der Hauptversammlung wurden neben den Mitgliedern der Sprechergruppe Elke Reinauer und Susanne Petermann-Mayer als Kassenprüferinnen gewählt. Außerdem wurde bei diesem Termin Elke Reinauer für zehn Jahre Mitgliedschaft, Wolfgang Eberhart für 30 Jahre Mitgliedschaft und Wilfried Ballarin und Gustav Fürst für 40 Jahre als Nabu-Mitglieder geehrt.