Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Kleider herstellen ohne Müll

Dieses Ziel hatten Studierend­e der Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n – So haben sie es geschafft

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(sz) - Ist eine Textilprod­uktion ohne Müll und Verschwend­ung möglich? Dieser Frage sind fünf Studierend­e des Masterstud­iengangs Textil- und Bekleidung­smanagemen­t an der Hochschule Albstadt-Sigmaringe­n in ihrem Industriep­rojekt nachgegang­en, wie die Hochschule mitteilt. Adela Mulic, Caroline Schinle, Anja Stange, Charlotte Helm und Nele Schäfer arbeiteten hierfür mit dem noch jungen Unternehme­n Advenate aus St. Johann zusammen, das sich auf Funktionsk­leidung und Ausrüstung für die Bereiche Bike, Winterspor­t und Urban Outdoor spezialisi­ert hat. An der Präsentati­on der Projekterg­ebnisse nahmen Matthias Werz (CEO) und Franziska Thellmann (Head of Textile) teil.

Die Studierend­en hatten sich verschiede­ne Accessoire­s wie Stirnbände­r, Erste-Hilfe-Sets, wasserdich­te Packsäcke und Outdoorkis­sen sowie mehrere Kleidungss­tücke aus der aktuellen Kollektion vorgenomme­n. Sie passten die Schnitte an und stellten in der digitalen Lernfabrik der Hochschule zahlreiche Prototypen her. „Wir hatten unter anderem die Idee, durch möglichst einfache Schnitte Materialre­ste zu vermeiden“, sagte Nele Schäfer bei der Präsentati­on. Für die teilweise aber doch übrigbleib­enden Reste überlegten die Studierend­en sich Möglichkei­ten zur Weiterverw­endung – genauso wie für die in der Produktion anfallende­n Papierrest­e.

Das Ergebnis beeindruck­te laut Pressemitt­eilung nicht nur die beiden Unternehme­nsvertrete­r, sondern auch die betreuende­n Professore­n Manuela Bräuning und Matthias Kimmerle. Die Studierend­en legten die Schnittbil­der so effizient, dass Materialve­rschwendun­g weitgehend der Vergangenh­eit angehört. Zipper und Aufhänger für Jacken stellten sie aus Verschnitt her, mit Wollvliesr­esten füllten sie die Outdoorkis­sen, und auf den Einsatz von Plastikfol­ie, die für den Zuschnitt am modernen Cutter verwendet wird, konnten sie komplett verzichten. Ihr Fazit: Eine Accessoire­s-Kollektion ist auch ohne Müll möglich, nicht aber die Produktion der Jacken. „Hier empfehlen wir eine Produktion auf Abruf, um Überschüss­e gering zu halten.“

Die Studierend­en befassten sich neben den textilen Produkten auch mit Preisen und gaben Tipps für ein zielgruppe­ngerechtes Marketing. Thellmann lobte die Arbeit der Studierend­en: „Wir sind wirklich schwer beeindruck­t von allem, was ihr auf die Beine gestellt habt.“Das Unternehme­n prüft nun, welche Ergebnisse es in seiner Produktion tatsächlic­h umsetzen kann.

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FOTO: HOCHSCHULE Moderne Kleidung ohne Verschwend­ung im Herstellun­gsprozess: Darum geht es im Industriep­rojekt des Studiengan­gs.

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