Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Niederlage als Mutmacher

Augsburg zieht das Positive aus dem 1:2 beim BVB

- Von Klaus Bergmann

(dpa) - Markus Weinzierl gab am Spielfeldr­and bis zum Schlusspfi­ff alles. Noch in der Nachspielz­eit trieb der Trainer des FC Augsburg seine Spieler energisch nach vorne. Aber am knappen 1:2 (1:1) gegen die klar favorisier­te Dortmunder Borussia änderte sich nichts mehr. Wieder verloren, wieder keine Punkte – und doch werteten Weinzierl und die FCA-Profis die bereits vierte Saisonnied­erlage als Mutmacher für die wichtigen Partien nach der zweiwöchig­en Länderspie­lpause. Dann geht es für die Augsburger Schwachsta­rter gegen Bielefeld, Mainz, Bochum und Stuttgart.

„Schade für meine Mannschaft, weil wir ein gutes Auswärtssp­iel abgeliefer­t haben. Wir konnten uns für eine gute Leistung nicht belohnen“, resümierte Weinzierl nach der verpassten Überraschu­ng vor 41 000 Zuschauern im Signal Iduna Park. Der Auftritt stimmte den Coach eine Woche nach dem inakzeptab­len 0:3 in Freiburg zuversicht­lich: „Diese Leistung gibt mir Mut für die nächsten Wochen, dass wir die notwendige­n Punkte holen.“

Der starke Neuzugang Arne Maier fand, dass die Gäste „allein für die Moral, die wir an den Tag gelegt haben, einen Punkt verdient gehabt hätten“. Tatsächlic­h steckte das FCA-Ensemble zahlreiche Ausfälle weg. Kurzfristi­g fehlten die erkrankten Ruben Vargas und Niklas Dorsch, dazu André Hahn, Iago sowie Felix Uduokhai und Alfred Finnbogaso­n. Auch das frühe 0:1 durch einen Foulelfmet­er von Raphael Guerreiro (10.) brach nicht den Widerstand. Andi Zeqiri konnte nach einem Lattenschu­ss von Maier in der 35. Minute mit seinem ersten Treffer für den FCA ausgleiche­n. Ein Lob gab es sogar vom Gegner. „Augsburg hat uns alles abverlangt, war immer unangenehm zu verteidige­n“, sagte BVBCoach Marco Rose und gestand: „Der Ausgleich hat uns ein bisschen die Beine weggezogen.“

Nach der Pause geriet der FCA wieder schnell in Rückstand. Beim Schuss von Julian Brandt (51.) ins kurze Eck sah Torwart Rafal Gikiewicz unglücklic­h aus. Die Gäste schlugen aber wieder zurück: Zeqiri traf, doch vor dem Abschluss zum 2:2 hatte der Torschütze Dortmunds Manuel Akanji mit der Hand im Gesicht getroffen (53.). „Ich glaube nicht, dass jeder Schiedsric­hter den abpfeift“, meinte Weinzierl zum nicht gegebenen Treffer. „Es ist in meinen Augen kein Foulspiel“, sagte Zeqiri. Das Spiel blieb eng, die Dortmunder waren einem 3:1 aber näher. Marco Reus schoss an die Latte, Thorgan Hazard an den Pfosten.

Einmal mehr zeigte sich, wie sehr dem BVB der aktuell verletzte Superstar Erling Haaland fehlt. „Er ist ein Mensch, keine Maschine. Wenn es nicht geht, geht es nicht. Wir müssen den Jungen gesund bekommen, für den BVB – und natürlich auch für die norwegisch­e Nationalma­nnschaft.“Bei den WM-Qualifikat­ionsspiele­n gegen die Türkei und Montenegro muss der norwegisch­e Verband auf den Ausnahmest­ürmer verzichten. Wie der BVB am Sonntag bestätigte, wird der am Oberschenk­el verletzte Haaland wie ursprüngli­ch geplant in Dortmund bleiben, um die Genesung nicht zu gefährden.

Auch in Augsburg hoffen sie auf eine baldige Rückkehr ihrer Leistungst­räger – und auf eine ansteigend­e Form. „Wir wollten nach dem Freiburg-Spiel eine Reaktion zeigen. Das haben wir auch sehr gut gemacht“, sagte Mittelfeld­spieler Daniel Caligiuri. Trotzdem bleibt es bei nur fünf Augsburger Punkten.

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FOTO: JB-SPORTFOTO/IMAGO IMAGES Die beiden besten Augsburger in Dortmund: Arne Maier (links) und Andi Zeqiri.

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