Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Auf der Suche nach neuen Ideen
Alexandra Lott ist Vorsitzende der Fachgruppe Einzelhandel – Baykal Ünal schafft es nicht in den Ausschuss
- Die Fachgruppe Einzelhandel im Gewerbe- und Handelsverein Unser Bad Saulgau (UBS) hat sich neu formiert. Erstmals Vorsitzende ist Alexandra Lott, ihre beiden Stellvertreter sind Jürgen Burth und Ralf Neudörffer. Und auch im Ausschuss gab es personelle Veränderungen. Einer hat es nicht in den Ausschuss geschafft: Baykal Ünal, der Vorgänger von Alexandra Lott.
Baykal Ünal hatte bereits vor Wochen angekündigt, sich bei der Hauptversammlung am 22. September nicht mehr als Vorsitzender für die Fachgruppe Einzelhandel aufstellen zu lassen. Er kandidierte allerdings für einen Sitz im Ausschuss, er und weitere sechs Bewerberinnen und Bewerber, von denen nach geheimer Wahl Baykal Ünal das Nachsehen hatte, weil sechs Personen im Ausschuss zugelassen sind, um mit den drei Vorstandsmitgliedern eine Patt-Situation zu vermeiden. „Das hat mich schon etwas überrascht“, sagt Jürgen Burth. Der langjährige Vorsitzende Baykal Ünal bleibt demnach ohne Posten in der Fachgruppe Einzelhandel. Doch Baykal Ünal nimmt es sportlich. „So funktioniert Demokratie. Ich bin nicht gewählt worden, das akzeptiere ich“, sagt Ünal, der deshalb nicht nachtragend ist. Ünal gilt als Initiator der Fashion Week, die letztmals 2019 stattgefunden hat. „Wir wissen noch nicht, wie es damit weitergeht. Das ist auch derzeit auch nicht unser wichtigstes Thema“, sagt Ralf Neudörffer. Jedenfalls scheint es so, dass die Fashion Week mit Modenschau in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr über die Bühne gehen wird. Über ein alternatives Format soll in Ruhe nachgedacht werden.
Jetzt geht es für den neu gewählten Vorstand erst einmal darum, dass sich der Vorstand und der Ausschuss in den ersten Sitzungen austauschen, neue Ideen sammeln und den Kurs für die nächsten Jahre festlegen. Alexandra Lott hat zwar den Vorsitz in der Fachgruppe Einzelhandel übernommen, setzt aber auf Teamwork. „Ich bin nicht die Arbeitskraft, die alles macht. Die Arbeit soll untereinander aufgeteilt werden, es soll ein Miteinander sein“, sagt Lott, Inhaberin des Wäscheladens in der Fußgängerzone. Hinter den Bad Saulgauer
Einzelhändlern liegen zwei schwierige Jahre, verursacht durch Zwangsschließungen während der CoronaPandemie. Inzwischen blicken die UBS-Mitglieder wieder optimistischer und hoffnungsvoller in die Zukunft, die eine Zeitlang ungewiss war, „weil wir alle viel Geld verloren haben“, so Lott. Doch seit der Abschaffung der 3G-Regelung in den Geschäften „kommen die Kunden wieder zu uns“, sagt die neue Vorsitzende. Das soll auch so bleiben. „Einen weiteren Lockdown würden wir nicht verkraften. Das wäre der Tod für den Einzelhandel“, ergänzt Ralf Neudörffer.
Und daher freuen sich die Einzelhändler auf den verkaufsoffenen Sonntag am 17. Oktober – den ersten nach zwei Jahren Pause. „Für alle Einzelhändler ist dieser Verkaufssonntag wichtig“, sagt Jürgen Burth, der am 17. Oktober ab 13 Uhr vier Kinderfilme im Kino Saulgau zeigen wird, während die Eltern die Zeit nutzen können, um in Ruhe ihre Einkäufe zu erledigen. Für die Kunden gibt es keine Einschränkungen – in den Geschäften muss die Maske getragen und der Abstand eingehalten werden. Dafür tragen jedoch die Einzelhändler die Verantwortung. „Wir müssen gewährleisten können, dass nicht zu viele Kunden gleichzeitig im Laden sind“, sagt Ralf Neudörffer. Auf ein für Verkaufssonntage notwendiges Rahmenprogramm – wie beispielsweise der Freizeitspaß auf Rädern – kann in Absprache mit der Stadtverwaltung verzichtet werden.
„Wir hätten dann das Problem, dass sich zu viele Menschen begegnen würden“, sagt Lott. Deshalb wird auch die Bewirtung in der Fußgängerzone auf drei Wurststände und einen Süßwarenstand reduziert. Weitere Termine stehen vorerst nicht im Jahreskalender 2021 – bis auf das nicht minder wichtige Weihnachtsgeschäft, das den Einzelhändlern
Umsätze bescheren soll, auf die sie 2020 verzichten mussten. Und ein Termin steht noch aus – mit der Stadtverwaltung, um mit ihr über die Gestaltung der Innenstadt, die Parkplatzsituation und die damit verbundene Erweiterung des Marktplatzes offen und konstruktiv zu diskutieren. „Da wollen wir natürlich auch ein Wörtchen mitreden“, sagt Lott.